"Die Kulturlandschaft in Deutschland braucht eine stärkere Lobby, um sich während Corona neben Fußballverbänden und der Flugindustrie auch Gehör zu verschaffen." das war der Tenor des Gesprächs mit der Grünen Landtagsabgeordneten und kulturpolitischen Sprecherin, Katharina Binz, vor einigen Tagen im Cafe Schlosser.
Die Kultur werde zu wenig wahrgenommen. Schon im normalen Alltag gebe es zu wenig Werzschätzung. Während der SARS-COV 19 Pandemie seien zwei Trends feststellbat: Auf der einen Seite merke man erst durch das Pausieren der vielfältigen Kunst- und Kulturveranstaltungen, dass etwas fehle. Auf der anderen Seite befänden sich Kultureinrichtungen und Kunstschaffende ganz unten auf der Verteilungsliste, wenn es um Unterstützungszahlungen des Staates gehe. Das liege nicht zuletzt daran, dass Kultur auf kommunaler Ebene immer noch eine freiwillige Aufgabe sei, bei der schon vor Corona gestrichen werden musste, sobald es finanziell eng wurde.
Kultur dringend eine festere Verankerung in den kommunalen Haushalten, denn - so waren sich alle am Tisch einig - Kultur ist die Grundlage für die Demokratie. Eine stärkere institutionelle Förderung im Gegensatz zu Projektförderungen würde der Kultur den Freiraum geben, den sie braucht, um das gesellschaftliches Miteinander kritisch zu reflektieren.
Während Corona dürfe Künstler*innen das Leben nicht zusätzlich schwer gemacht werden durch Konzessionen, kleinteilige Regulierungen wie der Sicherheitsabstand zweier Schauspieler auf der Bühne und Bürokratie, welche die Freiheit der Kunst immer mehr einschränk, so die Grünen.
Katharina Binz werde einige dieser Anregungen mit auf die Landesebene nehmen und sich in der nächsten Legislaturperiode für eine Enquete Kommission Kultur einsetzen, die sich mit diesen Fragen befassen wird. Münden sollen die Diskussionen über die Kultur in einem Kulturfördergesetz, das die Kulturszene in Deutschland stützt und stärkt.