Überall steigen die Zahlen der an Corona Infizierten deutlich an. Bundesweit ist die Marke von Ende April erreicht - Tendenz steigend. Auch Speyer ist da keine Insel. Am Sonntag mussten sich Lehrer*innen des Speyerer Hans-Purrmann-Gymnasiums im Ludwigshafener Klinikum testen lassen, da eine Schülerin Corona positiv war.

Insgesamt kamen am Wochenende drei neue Fälle dazu, am Montag waren es sogar fünf. Das ist noch nicht besorgniserregend, zumal Speyer mit 18 Fällen bezogen auf 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen deutlich von der in Deutschland geltenden roten Line von 50 Fällen (In Bayern sind es 35) entfernt ist, bei der Einschränkungen wahrscheinlich sind. Sollte das so weiter gehen, dann kann sich das schnell ändern, wie man bei einigen anderen Kommunen bereits sehen kann, beispielsweise an fünf Regionen in Hessen. An weitere Lockerungen ist derzeit jedenfalls nicht zu denken.
Am Freitag wird die Stadtspitze bei einem Mediengespräch über die Corona-Lage in Speyer informieren und einen Ausblick auf das weitere Vorgehen geben.
Besorgniserregend ist die Sorglosigkeit, die auch in Speyer zu beobachten ist. Abstandsregeln werden oft nicht eingehalten und auch ein Mundschutz ist für viele nicht selbstverständlich. Ein 61jähriger Karlsruher, der einen Einkaufmarkt in Speyer besuchen wollte, war so erbost darüber, dass er ohne Mundschutz den Markt nicht betreten durfte, dass er förmlich ausflippte, auf dem Parkplatz vor Zorn in einen Entwässerungsgraben fuhr und jetzt 20.000 Euro Schaden sowie eine Anzeige am Hals hat.
Apropos Maskenverweigerer und Coronaleugner: Ein Häuflein dieser meiner Meinung nach Verwirrten traf sich am Wochenende wieder vor dem Dom. Zu ihnen gesellen sich gerne auch Impfgegner, sogenannte "Reichsbürger" und Speyerer Rechtsextreme verschiedenster Couleur. Sie eint ein diffuser Freiheitsbegriff, der nach ihrer Meinung beinhaltet, zu tun und zu lassen was einem passt.
Muss man diese Leute ernst nehmen, wie manche Politiker*innen meinen? Gegenfrage: warum? ich sehe da keinen Grund dafür.
Übrigens: wer wissentlich in einem Risikogebiet im Ausland Urlaub macht, der sollte auch den bei der Rückkehr fälligen Coronatest selbst zahlen und nicht der Allgemeinheit aufbürden.