Von Klaus Stein
Um es vorweg klar zu sagen: Ich gebe dem Verkehrsverein keine Schuld daran, dass sich Rechtsextreme unter dem Namen "WerWolf" als Teilnehmer bei einer Kampfsportgruppe am Brezelfest-Umzug eingeschlichen haben. Sie waren unter "Frankers-Fight-Team", dessen Kopf Frank Schneider ist.
Jetzt muss man wissen, dass ein Matthias Schneider mit gleichnamiger Wählergruppe für den Stadtrat kandidiert hat und an Wahlständen mit Kampfsportlern aufgetreten ist.
Mitglieder dieser Gruppierung haben eine Nähe zu Rechtsextremisten wie beispielsweise die "Idenditären", die der Verfassungsschutz als rechtsextremistisch einstuft. Geschichtskundige wissen, dass die Organisation Werwolf (seltener: Wehrwolf) eine nationalsozialistische Freischärler- beziehungsweise Untergrundbewegung am Ende des Zweiten Weltkrieges war, die im September 1944, als die Deutsche Niederlage bereits absehbar war, von Reichsführer SS Heinrich Himmler ins Leben gerufen wurde. Die Werwölfe waren sozusagen das letzte Aufgebot der Nazis und sollten hinter den feindlichen Linien einen Partisanenkampf führen.
Die Verbindung zur rechtsextremen Szene ist ziemlich offensichtlich, denn das "E" bei den Speyerer Werwölfen ist das nur leicht modifizierte Symbol der SS-Werwölfe.
Tatsächlich gibt es eine europaweite Werwolf-Szene.
Angesichts dieser Zusammenhänge ist es schwer erträglich, dass sich Menschen, darunter auch Kinder, die sich "WerWölfe" nennen, unter die Teilnehmer des Brezelfestumzugs mischen konnten. (Fotos: ks)