Mit einer Medieninformation bringt der DGB Stadtverband Speyer seine Bedenken zur Bautätigkeit in Speyer und zu den Plänen der Sparkasse Vorderpfalz beim Umbau des Unternehmens zum Ausdruck: "Die rasante Bautätigkeit von exklusiven Wohn -und Hotelprojekten, wie Erlus, Bistum oder Postgebäude für gut Betuchte findet nicht bei allen Speyerern Beifall.

Nach wie vor scheint unsere Stadt ein Eldorado für Baulöwen und Finanzspekulanten zu sein. Erschwinglicher und annehmbarer Wohnraum ist wie in vielen Kommunen für Normalverdiener und Niedriglohnempfänger knapp, trotz baulicher Anstrengungen von kommunalen und caritativen Bauträgern.
Hinzu kommt ein Wildwuchs an Ferienwohnungen, welcher die Suche nach einer Bleibe noch verschärft und viele Menschen dazu zwingt, ins Umland zu ziehen und zum Arbeitsplatz in Speyer zu pendeln. Die Gewerkschaften sind besorgt über diese Entwicklung, die zu sozialen Konflikten führt, wie wir sie bereits aus Ballungszentren kennen. Ebenso können nicht alle Wohnungssuchenden an die Stadträndern "ausgesiedelt" werden, wenn dort die nötige Infrastruktur nicht vorhanden ist.
Die Corona-Pandemie hat zusätzlich die soziale und wirtschaftliche Situation für viele Firmen und Arbeitnehmer*innen verschärft. Absatzkrisen und Missmanagement führen zu Entlassungen oder Pleiten. Leider wird Corona auch dazu benutzt, um angeblich unnötige Arbeitskräfte loszuwerden.
In Speyer gibt es Alarmzeichen bei den Pfalz Flugzeugwerken (PFW) und ein vorläufiges Aufatmen bei Karstadt Kaufhof. Kritisch sieht der DGB Stadtverband die Entwicklung und den Umbau der Sparkasse Vorderpfalz mit Folgen für die Arbeitnehmer*innen und Kunden in der Region. Neben Personalabbau und der Schließung von Filialen werden hier aktuell mehr als 100 Beschäftigte laut Pressemeldung 'intelligent outgesourct'. Hier müssen die Personalvertretung und die Gewerkschaft ver.di im Rahmen der Mitbestimmung auf die berechtigten Interessen der Beschäftigten gegenüber hochstrebenden Unternehmensstrategien achten.
Für das nun zu groß gewordene Hauptgebäude der Sparkasse am Willy-Brandt-Platz schlägt der DGB eine Teilumwandlung in nutzbaren Wohnraum vor. Dies wäre ein Beitrag der Solidarität des Eigentümers Sparkasse für unsere Stadt. Zudem wäre die Schaffung von Wohnraum an dieser Stelle eine Bereicherung für eine belebtere Innenstadt.
Zusammen mit dem Sozialbündnis gegen Armut wird sich der DGB Stadtverband weiterhin aktiv in das kommunale Geschehen für unser Speyer einbringen.)"