Umfassende Einblicke und viele Informationen bekam der SPD-Fraktionsvorsitzende und Landtagskandidat Walter Feiniler am Freitag bei seinem Besuch des Diakonissen Stiftungs-Krankenhauses. Mit ihm gemeinsam informierten sich die Stadtrats-Fraktionskolleginnen Martina Queisser und Inge Trageser-Glaser sowie die ehemalige Landtagsabgeordnete Friederike Ebli über aktuelle Entwicklungen und Anliegen aus Sicht von Geschäftsführung und Ärzteschaft.
"Ziel der Klinik ist es, in der Region und darüber hinaus Krankenhausleistungen auf hohem Qualitätsniveau anzubieten, sagte Geschäftsführer Wolfgang Walter. Er empfing gemeinsam mit seinem Kollegen Jonas Sewing, Pflegedirektorin Brigitte Schneider, dem ärztlichen Direktor Dr. Harald Schwacke, der ärztlichen Leiterin der "Stroke Unit" (Schlaganfall), Oberärztin Dr. Nadine Wenz, dem Leiter der "Chest Pain Unit", Oberarzt Dr. Thomas Müller sowie dem ärztlichen Leiter der Notaufnahme, Dr. Jürgen Majolk die Gäste.
Feiniler und die SPD-Delegation erhielten Einblicke insbesondere in die Bereiche Kardiologie, Schlaganfallversorgung und Notaufnahme. Sie erfuhren, dass die Kardiologie über zwei hochmoderne Herzkathetermessplätze verfügt, an denen alle gängigen Untersuchungen der modernen Kardiologie durchgeführt werden.
Für die Versorgung von Patientinnen mit Schlaganfällen oder möglichen Hirnblutungen gibt es so genannte "Stroke Units" (Schlaganfalleinheit). Sie sollen die schnelle und umfassende Schlaganfallversorgung gewährleisten.
Interessant war auch die Schilderung des Vorgehens bei einer Notaufnahme. Nach Ankunft eines Patienten wird die Dringlichkeit seiner Behandlung nach dem "Triage-System" eingeschätzt. Patienten werden nicht in der Reihenfolge ihres Eintreffens sondern entsprechend der Dringlichkeit behandelt. Akut lebensbedrohliche Erkrankungen werden von einem fachlich qualifizierten, interdisziplinär geführten, ärztlichen Team gemeinsam mit speziell ausgebildetem Pflegepersonal behandelt. Jährlich werden rund 40.000 Notfallpatienten versorgt.
Diak als Arbeitgeber
Neben der medizinischen Versorgung ist das "Diak" ein Arbeitgeber von großer Bedeutung für Speyer, mit über 1.500 Mitarbeiter*innen und einer großen Zahl an Ausbildungsplätzen.
Um die vielen im Diak arbeitenden Mütter zu unterstützen, ist eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie sehr wichtig, so Sewing. Hier gebe es eine langjährige Zusammenarbeit von Stadt und Diakonissen.
Zunehmend schwieriger werde es, Arbeitskräfte allein aus dem Inland anzuwerben, auch Migrant*innen werden für Pflegeberufe eingesetzt. Dabei bemühe man sich in einem extra für den Pflegeberuf konzipierten Sprachkurs mit dem VFBB in Speyer, die Sprachkompetenz für Interessent*innen am Beruf in der Pflege zu verbessern, so die Ein weiteres Thema war der Bau einer neuen Rettungswache auf dem Campus des Diakonissen- Stiftungskrankenhauses. Der sollte rasch vorangetrieben werden, war man sich einig.
Geplant sei in naher Zukunft auch der Bau eines Wohnheims für Auszubildende auf dem Gelände. Vorübergehend gibt es im ehemaligen Tor zur Pfalz die Gelegenheit, ehemalige Hotelzimmer für den Zweck der Unterbringung der Auszubildenden zu nutzen.
Sorgen bereitet dem Diakonissenkrankenhaus das Thema "Integrierte Notfallzentren", ein Zukunftskonzept von Bundesgesundheitsminister Spahn. In Speyer könnte es in der Zukunft mehr Schaden als Nutzen bringen, wird befürchtet. Nur an ausgewählten Standorten wird es diese Zentren geben. Dazu bestehte Gesprächsbedarf, denn es soll vermieden werden, dass künftig Notfallpatienten an auswärtige Standorte gebracht werden müssen.
Covid 19 kills at home - diese Aussage teilt man auch in Speyer. Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Beginn der Corona-Pandemie und der Zunahme von tödlichen Herz- Kreislaufversagen zu Hause, weil die gefährdeten Menschen nicht mehr ins Krankenhaus gehen wollen. Geschäftsleitung und Ärzteschaft wünschen sich, dass Patienten sich nicht scheuen, wegen nötiger Behandlungen das Krankenhaus aufzusuchen. Die Ansteckungsgefahr im Krankenhaus sei äußerst gering.
Das Diak musste nach Sperrung der Rheinbrücke einen Belegungsrückgang in Kauf nehmen, dazu kam Corona.
Die Pandemie brachte etliche Erschwernisse in den Abläufen, natürlich mit Kosten verbunden. Eine optimale Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wäre wünschenswert; hier besteht Verbesserungsbedarf, da der Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes derzeit viel zu groß ist. Walter Feiniler betont, dass sich die SPD für eine Reorganisation der Behörde am Standort Speyer einsetzt. Die Wiedereröffnung der Brücke wird sehnlichst erwartet, damit auch Patienten von der anderen Rheinseite wieder leichter den Zugang zum Krankenhaus finden.
Mit vielen neuen Eindrücken und mit etlichen wichtigen Anliegen, um die sich Walter Feiniler kümmern will, verabschiedete sich die SPD-Besuchergruppe. (spi/Foto: privat)