Ein alternatives Nutzungskonzept für die Reithalle auf dem Normand-Gelände hat die Bürgergemeinschaft Speyer (BGS) entwickelt. Sie sieht eine realistische Chance, eine Markthalle, also eine Einkaufsmöglichkeit für Speyer Süd, dort einzurichten. "Die BGS hat sich von Anfang an für den Erhalt der zu Recht denkmalgeschützten sogenannten Reithalle im Normand-Viertel eingesetzt.
Dafür spricht die Schönheit des Gebäudes und Ihre Bedeutung als städtebaulicher Ankerpunkt für das Viertel und die hohe Identifikation der Anwohner mit dem Gebäude. Da sich die Halle im alleinigen Eigentum unserer Stadt befindet ist es auch deren völlig freie Entscheidung es zu verkaufen oder nicht und auch mit welchen Auflagen und Bedingungen", schreibt BGS-Vorsitzender Claus Ableiter in einer Medienerklärung.
Und Ableiter weiter: "Keiner der Interessenten hat uns mit seinem Nutzungsvorschlag überzeugt. Und ein Verkauf auf Verdacht bei dem nicht die endgültige Außengestaltung sicher beurteilbar ist, lehnen wir ab. Und leider ist dies zur Zeit der Fall.
Nun ist uns aufgefallen, dass in dem Gebiet künftig die neue zentrale Fußgänger- und Fahrradbrücke aus dem Vogelgesang-Gebiet endet, das ganz und gar einer Nahversorgung entbehrt. Un die ist in dem Viertel selbst mangels Flächen ja endgültig nicht mehr zu realisieren.
Der Discounter dort ist wertvoll, aber ein Discounter allein, das wissen wir aus Speyer-Nord, ist keine angemessene Nahversorgung. Wir sehen hier für das ganze Normand-Viertel und Umgebung, die große altengerechte Apartmentanlage der Diakonissen und den Vogelgesang die einmalige Chance mit einer von uns schon lange für Speyer gerforderten Markthalle eine gute regionale Lebensmittelversorgung und einen gesellschaftlichen Mittelpunkt und Ort der Begegnung zu schaffen.
Mit einem Wert von 700.000 Euro und sicher unter 1,3 Mio. Ausbaukosten für zusätzliche Mieteinnahmen wären der Gesamtaufwand sicher unter 2 Mio. Euro. Leiht sich die Stadt für 0,5 % Zinsen bei 2 % Tilgung dieses Geld, liegen die Jahreskosten bei 50.000 Euro, das sind 4.166 Euro im Monat. Bei 10 Euro Mietpreis je Quadratmeter müssten gerade mal 416 Quadratmeter zu vollen Kostendeckung an Bäckerei, Cafe, Arztpraxis vermietet werden.
Die BGS hätte sich für Speyer-Nord gewünscht, dass das alte Bauhaus mit Vollsortimenter, Haustextil plus Markthalle mit mindesten drei gastronmischen Betrieben weiterbetrieben worden wäre, statt es abzureißen und neu zu bauen. Wir hoffen, dass wir in Speyer-Süd nicht wieder allein bleiben mit unserem Eintreten für eine umweltfreundliche und menschfreundliche Nahversorgung im Viertel oder jedenfalls direkt an dessen Rand.
In Anlage eine mögliche Skizze im Objekt, die ohne Betreiber auf unsere Bitte hin angefertigt wurde für zwei Ebenen. Zur Kostendeckung würde aber offensichtlich bereits eine Ebene reichen. Auf diese Skizze sind wir natürlich nicht festgelegt. Sie soll nur die Möglichkeiten und die Größenverhältnisse aufzeigen und unsere Kalkulation beweisen. Der freundliche Architekt hat auch auf gute Ausnutzung des Gebäudes und ordentlichen Gewinn für die Stadt geplant. Einen vielfältigen schönen Markt und eine kommunikative Nutzung des Außengeländes für das Viertel gewährleistet die Ausrbeitung aber bereits jetzt ganz wunderbar."