Acht Geschäfte in der Speyerer Innenstadt wollen Teile der großen Speyerer Dom-Weihnachtskrippe zeigen. "Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch auf unsere Aktion, die Krippe des Speyerer Doms in diesem Jahr in den Schaufenstern der Stadt zu zeigen", sagt Domdekan Dr. Kohl. "Dass die Geschäfte nun, bis auf die beiden Apotheken, geschlossen haben werden, war noch nicht absehbar, als wir zum ersten mal darüber nachgedacht haben, wie eine gute Lösung für den Aufbau der Krippe in diesem Jahr aussehen könnte", so der Domdekan.
Er ist sich sicher, dass die Krippe für viele Menschen eine große Bedeutung hat und dass die Krippenszenen Freude und Zuversicht verbreiten könnten, "wo diese gerade bitter nötig sind". Viel positiven Zuspruch habe er bereits für die "neuartige" Präsentation der Krippe erhalten, so Kohl. Die ersten Figuren werden bereits "ausgeliefert", informiert Domsakristan Markus Belz. Um den Menschen die Bedeutung der Krippenfiguren zu verdeutlichen, hängt in jedem Schaufenster ein Plakat, das auf ihre Herkunft und Bedeutung hinweist. Über QR-Codes kann man sich weitere Informationen auf sein Handy holen.
Die Aufteilung der Figuren wurde in Absprache mit den einzelnen Geschäftsinhabern, beziehungsweise der Geschäftsleitung vorgenommen. Sie richtet sich danach, wie groß die Fenster sind und wieviel Platz in den einzelnen Fenstern zur Verfügung steht. Das Zentrum bildet der Stall mit der Heiligen Familie. Diese wird im Schuhhaus Bödeker an zentraler Stelle auf der Maximiliansstraße, der Haupteinkaufsstraße in Speyer, zu sehen sein. Aus zwei Richtungen nähern sich dann verschiedene Akteure der Krippe. Aus der Sonnen Apotheke schräg gegenüber weist der Engel ein paar Hirten den Weg. Der große Elefant samt Babyelefant, vor allem für Kinder stets ein Highlight der Weihnachtskrippe, ist einige Meter weiter im großen Schaufenster des Kaufhof zu sehen. Ein westlicher Außenposten befindet sich neben der Gedächtniskirche im Schaufenster des Hörgeräteakustikers Leist, von wo aus sich ein weiterer Hirte auf den Weg macht. In Richtung Dom ist die dem Stall nächstgelegene Station ein Pferd mit Pferdeführer, der im Fenster des Sportgeschäftes Sakul die Vorhut der Heiligen drei Könige bildet. Das Haushaltswarengeschäft Christmann hat Platz für eine Frau mit Schafen am Brunnen geschaffen, die in der Weihnachtsgeschichte zwar nicht auftaucht aber in den Krippenlandschaften eine wichtige Rolle spielt. "Wasser ist ein Symbol für die Verheißung des ewigen Lebens, die Jesus uns geschenkt hat", erklärt Kohl. Die Heiligen drei Könige, in der Bibel ist von Weisen aus dem Morgenland die Rede, werden im Schaufenster der Einhorn Apotheke zu sehen sein. Ihnen folgt noch in einiger Entfernung ein Dromedar samt Führer, welcher sich im Schaufenster des Modehauses Schmitt für den Endspurt zur Krippe ausruht.
"Es hat mir viel Freude gemacht, zusammen mit unserem Chefsakristan Markus Belz und den Geschäfteinhabern zu überlegen, wo welche Figur an der richtigen Stelle sein könnte", sagt Domdekan Kohl. Bei seinem Rundgang durch die Geschäfte, welche vorab Interesse bekundet hatten, habe er jedoch auch viel von den Sorgen und Nöten der Einzelhändler erfahren. "Ich kann gut nachfühlen, wie bedrückt viele Menschen dieser Tage sind", sagt Kohl. "Der Blick auf das Kind in der Krippe kann uns zeigen, dass es etwas gibt, worauf wir hoffen können." (Foto: Domkapitel Speyer / Klaus Landry)