Die Bürgerinitiative (BI) "Kita Regenbogen" hat einen wertvollen Mitstreiter gewonnen. Nach einer Ortsbegehung auf dem von der Stadt auserkorenen Kita-Gelände im Kastanienweg kommt der Forstexperte, Diplom-Forstwirt Volker Ziesling, zum Schluss, dass als Sofortmaßnahme ein Rodungsverbot erlassen werden müsse. Bei den mit einem roten "F" zum Abholzen markierten Bäumen handele es sich um wertvollen Bestand im Alter zwischen 10 und 50 Jahren.
Markiert wurden Esskastanien (50-jährig), Feldahorne (ca. 40-jährig), eine Lärche (ca. 20-jährig), zwei Obstgehölze (ca. 30-jährig) und mehrere Platanen unterschiedlichen Alters (ca. 15- jährig bis 30-jährig).
Ziesling teilt die Meinung der BI, dass der jetzige Standort Ginsterweg beibehalten werden sollte.
"Die Fläche im Kastanienweg grenzt unmittelbar an eine viergeschossige Wohnbebauung an. Das verfügbare Areal ist deutlich kleiner als der bisherige Standort und ist mit einem lockeren Baumbestand bestockt. Im Zuge der Baumaßnahme würden mindestens 15 Bäume mittleren Alters gefällt werden", so Ziesling.
Der Stadtrat Speyer habe 2019 erklärt, dass alle Maßnahmen unter der Prämisse stehen die Klimaneutralität zu berücksichtigen. Bei der vorliegenden Planung sei eine solche Orientierung nicht zu erkennen.
Im Ginsterweg hingegen liege das Kita-Gelände unmittelbar neben einem ehemaligen Waldrest, der vornehmlich aus Kiefern (ca. 80-jährig) bestehe, ´die einen starken Mistelbefall aufweisen würden und wahrscheinlich relativ schnell im Rahman der Verkehrssicherung sowieso weichen müssten. Es gebe dort einen Bolzplatz sowie einen Waldspielplatz. Die Alternativvorschläge der BI sehen eine Bebauung der bisherigen Freifläche der Kita Regenbogen vor. Die für das Stadtklima bedeutsame Frischluftzufuhr bleibe gewährleistet.
"Die geplante Maßnahme zum Neubau der Kita im Kastanienweg widerspricht den Grundsätzen vorausschauender Städtebauplanung vor dem Hintergrund des Klimawandels. Sie sollte daher nochmal gründlich hinterfragt und die unmittelbar und mittelbar betroffenen Bürger*Innen beteiligt werden", so das Fazit Volker Zieslings. (ks)