Kommentar von Klaus Stein
Die katholische Kirche steht schwer unter Druck wegen des Verhaltens ihrer Anführer zum Thema Missbrauch. Dabei wäre es wichtig, dass die Kirchen generell als moralische Instanzen wahrgenommen würden, wenn es um solche Mega-Probleme wie den Klimawandel geht. Hier haben sich die beiden großen Konfessionen schon lange positioniert auf Seiten der Kritiker eines natur- und umweltzerstörenden menschlichen Wirkens. Sie scheuen sich selbst vor Kapitalismuskritik nicht.

Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat mehrfach den Klimawandel als Hauptursache für Migration aus den besonders betroffenen Regionen des Südens benannt.
Jetzt hat die Katholische Erwachsenenbildung den Klimawandel in der Pfalz greifbar gemacht. Die Perspektiven sind mehr als besorgniserregend, denn prognostizierte vier Grad Erwärmung am Oberrhein bedeuten extrem heiße Sommer mit Hitzetoten.
Nur ein Teil der kommunalpolitisch Tätigen hat die Dimension dieses sich im Gange befindlichen Wandels erkannt. Halbherzig wird auch in Speyer die Verkehrs- und Energiewende vorangetrieben, traut man sich nicht, eine extreme innerstädtische Hitzeinsel wie beispielsweise den Königsplatz zu entschärfen, wie vom Verein "Zukunftsforum Speyer" vorgeschlagen.
Auch sollen bei Projekten wie den Neubau des Kita Regenbogen tatsächlich wertvolle Bäume weichen, weitere Flächen ohne Not versiegelt werden. Dabei gibt es gerade in Speyer Nord tausende Quadratmeter versiegelte Flächen, bebaut mit Garagen, die bei zukunftsweisender Stadtplanung als Baugrundstücke genutzt werden könnten, wie es GEWO und Baugenossenschaft bereits vorgemacht haben.
Dazu gehört aber ein mutiges Verkehrskonzept, das den aufs Auto fixierten Menschen ein Angebot macht, wie sie akzeptabel von A nach B kommen - Mannheim macht es mit einem intelligenten, flexiblen Shuttleverkehr gerade vor.
Hauptaufgabe der Kommunalpolitik in Zukunft ist es, den Klimawandel erträglicher zu gestalten im Interesse aller Bürger*innen, auf dass man auch in zehn Jahren noch halbwegs angenehm in Städten leben kann.