Mit dem überraschenden Vorschlag an die BI Kita Regenbogen, sich an Parteien zu wenden , die einen Änderungsantrag des Stadtratsbeschlusses vom 17. Dezember 2020 für den Neubau der Kita Regenbogen im Kastanienweg stellen würden, endete der Vor-Ort Termin der BI Obrbürgermeisterin Stefanie Seiler vor einigen Tagen im Kastanienweg. Die BI wertet das als positives Signal.

Man sei sich einig gewesen, dass die wirtschaftlichen und wohnungsbautechnischen Erfordernisse bisher immer an erster Stelle gestanden hätten, zu Lasten des Klimas und der Umwelt. Angesichts 210318 BIregenbogen02
des Klimanotstandes Speyer und 40 Grad heißen Sommern, wie Forstexperte Volker Ziesling es formulierte, müssten zukünftig die Weichen anders gestellt werden: Der Erhalt bedeutender Grünflächen müsse im Vordergrund stehen.
Die wichtige Bedeutung der Fläche für das Mikroklima als auch für das Stadtklima der Innenstadt von Speyer wurde von Seiler anerkannt. Speyer könnte sich laut Volker Ziesling, ähnlich wie Karlsruhe mit der Waldsiedlung, überregional mit dem Erhalt des Waldcharakters in Speyer Nord profilieren. Die Bevölkerung unterstütze in großen Teilen das Anliegen der BI. Die Unterschriftensammlung erweise sich jedoch unter Corona Bedingungen, mit dem Sammlungsverbot an öffentlichen Plätzen als große Herausforderung, so dass die aktuell 600 Unterschriften als großen Erfolg angesehen werden kann.
Der Erhalt eines optimalen Standortes für die Kita im Ginsterweg mit einer Größe von über 5.000 qm statt den nur knapp über 2.000 qm großen Fläche im Kastanienweg spielte im Gespräch eine große Rolle. Da der Jugendhilfeausschuss sowie die Kita selbst nach Recherchen der BI nicht über den enormen Größenunterschied der Fläche informiert wurde, und Herr Stöckel noch Mitte Februar der BI dazu schrieb: " Möglicherweise ist die Fläche im Kastanienweg kleiner als die Fläche im Ginsterweg…" springt hier ein überdeutliches "Gschmäckle" wie Jörg Keppner von der BI formulierte, ins Auge. Die Entscheidung kann von vielen Bürge*innen nicht nachvollzogen werden. Auch hier konnten keine stichhaltigen Argumente gefunden werden. Die Bauzeit in der geplanten Modulbauweise beträgt nur einige Monate. Der von der Gewo aktuell Anfang März neu gestaltete Spielplatz auf der Fläche mit neuen Spielgeräten wird momentan von vielen Familien mit Kleinkindern genutzt, steht aber laut Auskunft der OB nicht im Zusammenhang mit dem Neubau der Kita, obwohl er auf der geplanten Fläche liegt.
Auch die Problematik des drohenden Verkehrschaos im Kastanienweg müsste im Rahmen eines Verkehrskonzepts berücksichtigt werden. Auch die Aussage der Gewo vor einiger Zeit gegenüber eines Mitglieds der BI, über den Abriss des Hochhauses wurde thematisiert und soll in einigen Jahren stattfinden. Der Verweis der OB, auf die Bitte an die Eltern künftig zu Fuß oder mit dem Rad zu fahren, und stärkere Polizeikontrollen, sieht die BI nicht als ausreichend an. Sie fordert daher: Neubewertung des Flächenunterschiedes Ginsterweg und Kastanienweg: für die Kinder und die Wirtschaftlichkeit
? Der enorme Größenunterschied der Flächen mit gravierende Auswirkungen auf die Einschränkungen der Entwicklungsmöglichkeiten der zukünftigen Kita Regenbogen Kinder muss neu bewertet werden. Es ist allgemein bekannt, dass Bewegung und freies Spiel draußen enorm wichtig für die gesamte Entwicklung von Kindern ist. Die kleine Außenfläche im Kastanienweg fällt vor dem Hintergrund des Wegfalls eines nahen Spielplatzes um so mehr ins Gewicht. Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist der Ankauf einer neuen Fläche bei der Möglichkeit des Neubaus auf der bestehenden Fläche nicht vertretbar.
Grünfläche im Kastanienweg als Klimasschutzvorzeigeprojekt für Soziale Stadt Nord gestalten ? Die BI schlägt vor, mit der Grünfläche im Rahmen des Nachfolgeprojekts Soziale Stadt Speyer Nord ein Vorzeigeprojekt zu schaffen. Die BI sieht sich hierbei als Pionier des online
Bürgerdialogs zur Freiraumentwicklung und kann sich gut vorstellen, die Fläche noch stärker als bisher naturnah zu gestalten, z.B. mit einer Insektenwiese, Wasserstellen und Lebensräumen für Igel, Fledermäuse und Co. Auch der Umbau des Spielplatzes zu einem Naturerlebnisspielplatze für alle Sinne statt nur einer Schaukel und Rutsche würde mehr Kinderfreundlichkeit und Familienfreundlichkeit in Nord schaffen. Dafür ist es noch nicht zu spät!
Die Stadt Speyer könnte damit im Kastanienweg ein sicher überregional beachtetes Zeichen gegen den Klimanotstand setzen, gerade weil ein bereits bestehender Beschluss rückgängig gemacht werden würde!
Die BI sucht weiterhin unter dem Motto: Klima- und Umweltschutz geht uns alle an" dringend Unterstützer, die im Umfeld oder in der Nachbarschaft Unterschriften sammeln.
Das Begehren läuft noch bis Mitte April. Die Unterschriftenliste steht auf der Homepage
https://www.regenbogen.emanagement.de zum Download bereit, und kann in Speyer Nord bei der
Papeterie (Lotto) und bei der Postfiliale Mode Slava, Innenstadt Unverpackt Laden, Schatzinsel, West: Lotto Laden abgegeben, sowie in die Briefkästen der Vertretungsberechtigen Angelika Keßler, Jörg Keppner und Helena Michel eingeworfen werden. (Foto: Privat)