In einer Anfrage, die in der nächsten Sitzung des Sozialausschusses beabtwortet werden soll, will die SPD von der Stadtverwaltung Aufklärung um die Situation in der Stadt von Gewalt gegen Frauen wahrend der Corona-Pandemie: "Wegen der Corona-Pandemie mussten die Menschen ihre sozialen Kontakte einschränken. Viele sind deshalb in den vergangenen Monaten und im vergangenen Jahr vor allem zu Hause geblieben, haben ihre Wohnung selten verlassen, vor allem, um Einkäufe zu erledigen.
Es hat ein Rückzug ins Private und ins familiäre Nahfeld stattgefunden. Laut Familienministerium leiden darunter verstärkt Frauen, etwa, weil häusliche Gewalt zugenommen hat.
Bereits vor der Corona-Pandemie zeigte die Bundeskriminalstatistik (2019) auf, dass im Schnitt jede Stunde eine Frau eine erhebliche Gewalterfahrung machen musste. Gewalt gegen Frauen wird aber nur selten angezeigt; Opfer haben Angst, die Lage könnte sich dadurch verschärfen, oder, dass sie ihre Kinder in Folge einer Anzeige verlieren könnten.
Für die SPD-Stadtratsfraktion stellen sich daher folgende Fragen:
- Wie stellt sich die Situation in Speyer aktuell uns während der Corona-Pandemie dar?
- Hat die Nachfrage nach Schutz- und Beratungsangeboten zugenommen? Liegen der Stadtverwaltung dazu konkrete Zahlen vor?
- Finden betroffene Frauen die Informationen, die in diesen Lagen relevant sind? Derzeit sind etwa Kitas geschlossen, die entsprechendes Informationsmaterial auslegen. Auch andere Treffpunkte und öffentliche Anlaufstellen sind pandemiebedingt geschlossen oder haben ihren Publikumsverkehr eingeschränkt.
- Hat sich die Stadtverwaltung bereits mit der BMFSFJ-Kampagne "Zuhause nicht sicher?" auseinandergesetzt? Im Rahmen der Kampagne werden in Supermärkten Plakate aufgehängt und Informationsmaterial bereitgestellt; Frauen erfahren, an wen sie sich im Notfall wenden können.
- Ließe sich das auch in Speyer umsetzen?
Bei der Fragestellung geht es nicht nur um Schutzmaßnahmen, sondern auch um präventive Maßnahmen."