Von Klaus Stein
Das Testzentrum der Stadt in der Halle 101 ist seit dem heutigen 1. Juli geschlossen, die angestrebte Nachfolgelösung durch das St. Vincentius Krankenhaus hat sich kurzfristig zerschlagen: "Wir waren sollten gemeinsam mit anderen Kliniken die Aufgabe PCR-Teststationen übernehmen, waren darauf vorbereitet, als und am 15. Juni die Mitteilung des Landes erreichte, dass die Finanzierung ab 1. Juli nicht mehr gegeben sei.
Auch die Zulassung als Fiederambulanz durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) wurde uns am 25. Juni wieder entzogen", so Chefärztin Dr. Cornelia Leszinski beim wöchentlichen Mediengespräch zur Corona-Lage in der Speyer. Die Hausärzte könnten das nicht auch noch stemmen. Sie schloss sich der Meinung von Dr. Klaus-Peter Wresch an, dem medizinischen Corona-Berater der Stadt, der die Schließung angesichts der weiter um sich greifenden D-Variante, die bereits 50 Prozent der Neuinfektionen ausmache und in England die Inzident auf knapp 200 ansteigen ließ, als kritisch einstufte.
Auch teilte Wresch die Kritik an der UEFA, zu den Europameisterschaftsspielen so viele Zuschauer zuzulassen wie in London. Ebenfalls könnten Urlaubsrückkehrer zum Katalysator einer dritten Welle werden, befürchtete er.
Allerdings sollen die mit der Stadt kooperierenden Antigen-Schnellteststationen weiter arbeiten wie bisher, also kostenlos, informierte Feuerwehrchef Peter Eymann. Bei den nicht kooperierenden würden einige schließen.
Wir wollen, dass in Speyer weiterhin eine PCR-Teststelle und die ist auch notwendig", stellte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler klar. Sie zeigte kein Verständnis dafür, dass kurzfristig alles gestrichen worden sei. Es gelte zu vermeiden, dass das öffentliche Leben im Herbst wieder zurückgefahren werden müsse. Deshalb werde weiter nach Räumlichkeiten suchen, im gemeinsam mit Hilfsorganisationen ein PCR-Testangebot machen zu können.
Erfreulich sei, dass nach den Veröffentlichungen in den Medien die Zahl der Menschen zurückgegangen sei, die ihre Zweitimpfung im Landes-Impfzentrum machen wollen, obwohl sie die Erstimpfung woanders bekommen haben, so Eymann. Unverändert hoch bei 50 Prozent sei allerdings immer noch die Quote derjenigen, die ihre Impftermine nicht wahrnehmen. Das sei ein genereller Trend und woanders liege die Quote sogar bei 70 Prozent.
Die Oberbürgermeisterin machte noch einmal deutlich, dass man zur Zweitimpfung der privaten Aktion am Sonntag nur auf den festgelegten Anfahrtsrouten kommt.