Mit dem 20-jährigen Student Noah Claus als neuem Vorsitzenden und deutlich insgesamt verjüngtem Vorstand will der SPD-Ortsverein Speyer West/Erlich die schwierigen Aufgaben angehen, die vor den Sozialdemokraten liegen. Bei der Mitgliederversammlung am Dienstag im AWO-Seniorenhaus kandidierte der bisherige Vorsitzende Wolfgang Seiler nicht mehr: "Ich will das Amt in jüngere Hände geben", begründete er diesen Schritt.

In seinem Rechenschaftsbericht zog er mit der Oberbürgermeisterwahl und der Kommunalwahl eine erfolgreiche Bilanz der letzten zwei Jahre. Durch den Dauerwahlkampf seien allerdings die politisch-inhaltlichen Fragen auf der Strecke geblieben. Er beklagte, dass es immer dieselben Leute seien, die sich an der Arbeit beteiligten.
Auch Versammlungsleiter Walter Feiniler sprach von einem guten OB-Wahlkampf, bei dem von Beginn an alles gepasst habe: Die Kandidatin, das Programm und neue Formen bei Veranstaltungen. "Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, ebenfalls Mitglied im Ortsverein, mach ihre Sache bisher sehr gut, hatte einen guten Start", so Feiniler. Allerdings sehe er, dass mit den Wahlverlierern CDU und Speyerer Wählergruppe gemeinsam mit den Grünen ein Bündnis gegen die Oberbürgermeisterin geschmiedet werde: "Das habe ich mir anders vorgestellt", bekannte der Fraktionsvorsitzende.
Der Ortsverein, mit drei Ratsmitgliedern vertreten, stehe voll hinter Stefanie Seiler.
Es habe durchaus vielversprechende Gespräche über eine Kooperation gegeben. In den Tagen nach der Stadtratssitzung am Donnerstag werde die SPD öffentlich darlegen, woran es gescheitert sei.
In einer längeren Diskussion ging es um kommunalpolitische Anliegen. Noah Claus hatte einen Katalog von Themen vorgelegt, die von den Mitgliedern formuliert worden waren. So brachte Karlheinz Geier wieder Tempo 30 in der Burgstraße zumindest im Bereich des Seniorenheims in die Diskussion. Die Stadt könne sehr wohl auch gegen die Empfehlung des Landesbetriebs Mobilität Tempo 30 einführen. Feiniler schlug vor, im Zusammenhang mit den Plänen der Gemeinnützigen Baugenossenschaft auf dem Bahngelände das Problem anzugehen.
Weitere Themen waren ein Lebensmittel-Integrationsbetrieb, besserer abendlicher Busverkehr oder Sitzbänke an Bushaltestellen. Auch war man sich einig, dass man das Bewusstsein der Menschen für den Klimaschutz stärken müsse.
Die Vorstandswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Stellvertretende Vorsitzende: Nicholas Herbin und Wolfgang Seiler
Kassenwartin: Eva Livesey
Schriftführer: Frank Arbogast
Beisitzer: Robin Canali, Walter Feiniler, Dominique Köppen, Martina Queiser und Christian Schmitt
Revisoren: Hubert Glaser und Trudel Löffler

Delegierte zum Unterbezirk:
Frank Arbogast, Noah Claus, Walter Feiniler und Eva Livesey, Ersatz sind Nicholas Herbin, Martina Queiser und Wolfgang Seiler. (ks/Foto: ks)