Die Tabakpflanzer können sich seit einiger Zeit an die Agrarbiologin Dr. Inga Göltz wenden, die bei der BOLAP, der Gesellschaft für Bodenberatung, Laboruntersuchungen und Qualitätsprüfung, in Speyer die Aufgabe der Tabakbauberatung wahrnimmt. Bis 2020, bis der Tabakbausachverständige für die Pfalz, Egon Fink, in den Ruhestand ging, war diese Funktion beim Bezirksverband Pfalz angesiedelt.

Nun kümmert sich die BOLAP in enger Kooperation mit dem Landesverband rheinland-pfälzischer Tabakpflanzer um diese Aufgabe rund um die Sonderkultur – abgestimmt mit dem Land Rheinland-Pfalz und dem Bezirksverband Pfalz. Mithilfe einer qualifizierten Fachberatung will man einen umweltgerechten, nachhaltigen, der guten fachlichen Praxis entsprechenden und den Erfordernissen des Marktes angepassten Tabakanbau fördern und die wirtschaftlichen Grundlagen der Tabakbaubetriebe sichern. Ob als Zigarette, Zigarre, Zigarillo oder Pfeifentabak – die Pfälzer Tabaksorten Geudertheimer und Virgin erfreuen sich wegen ihrer hohen Qualität und ihres niedrigen Nikotingehalts großer Beliebtheit.
Die gebürtige Wilhelmshavenerin, die vom Tabak fasziniert ist, hat an der Universität Hohenheim beziehungsweise beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz studiert und promoviert; anschließend arbeitete sie bei der RLP AgroScience und danach bei einem größeren pfälzischen Gemüsebaubetrieb, bevor sie zur BOLAP wechselte. Während der Anbausaison können sich nun die hiesigen Tabakerzeuger in Fragen der Sortenwahl und Kulturfolge, zum Pflanzenschutz und zur Düngung an sie wenden. Die Anbaufläche des Tabaks von rund 450 Hektar erstreckt sich im Südwesten von Rheinland-Pfalz von Kandel bis Wittlich beziehungsweise von Landau bis Hördt. Darüber hinaus vermarktet die Erzeugerorganisation Südwest-Tabak rund 50 Hektar von Betrieben außerhalb der Pfalz. Ziel ist es, eine den Kundenbedürfnissen angepasste optimale innere und äußere Qualität des Tabaks in Verbindung mit einer nachhaltigen Produktion zu erreichen. In der Pfalz wird als Besonderheit auch Bio-Tabak angebaut, der sich unter anderem als Feinschnitt in selbstgedrehten Zigaretten wiederfindet. Diese Produktionsrichtung, die als Mindestanforderung die Bio-Richtlinien der EU einhalten muss und bei der der Tabak nur mit entsprechendem Bio-Zertifikat vermarktet werden kann, ist eine weitere Herausforderung der Tabakfachberatung. Weitere Infos unter https://www.bolap.de/anbauberatung.html. (Foto: Bezirksverband Pfalz)