In den vergangenen Monaten beschäftigte sich das Zukunftsforum Speyer unter anderem mit der Zukunft des ehemaligen Stiftungskrankenhauses mitten im Zentrum der Domstadt und erarbeitete ein Konzept zur weiteren Nutzung. Bis zum März 2021 war das Gebäude noch an die Diakonissen vermietet. Nach einer ersten Analyse durch die Bauexperten der Organisation für moderne Stadtentwicklung ist die Bausubstanz durchaus sanierungsfähig.
Der Verein sieht es als machbar an, das Stiftungskrankenhaus in ein modellhaftes Beispiel moderner Innenstadtentwicklung zu verwandeln, das sich finanziell zumindest selbst trägt.
Die Lage des Gebäudes unmittelbar an der zentralen Innenstadt ist für Senioren äußerst attraktiv und bindet diese in das Innenstadtgeschehen unmittelbar ein, ein wesentlicher sozialer Aspekt des Konzepts, das auch mit der Satzung der Bürgerhospitalstiftung vereinbar wäre, der das Areal gehört.
Das Zukunftsforum favorisiert eine multifunktionale Nutzung
– als ambulanter Pflegestützpunkt (hier besteht Unterversorgung in Speyer)
– ambulanter Rehabereich (Sporthalle und Schwimmbad vorhanden)
– Medizinisch-Geriatrischer Stützpunkt
– Apotheke und Rehabedarf
- Raum für soziale Organisationen
Im Untergeschoß kann die Gastronomie reaktiviert werden mit Schwerpunkt auf gesunder, altersgerechter Ernährung (der auch die Bewohner der Seniorenresidenz/des betreuten Wohnens, dazu später, mit Essen versorgen kann).
Auch kann im Untergeschoss Ergotherapie und ähnliches Angeboten werden.
In den oberen Stockwerken können aufgrund der Stahlbetongerüstbauweise des Gebäudes mit relativ freien Grundrissen Appartements für betreutes Seniorenwohnen/Pflegeappartements entstehen.
Durch eine Aufstockung des Gebäudes mit zurück versetzter Front kann zusätzlicher, attraktiver Wohnraum mit Dachterrassen geschaffen werden mit der Möglichkeit, hier auch generationenübergreifendes Wohnen zu realisieren.
Bei der hier vorgeschlagenen Nutzung ist davon auszugehen, dass die relativ beschränkte Kapazität der Tiefgarage ausreicht und es auch nicht, wie bei einer reinen Wohnnutzung des Gebäudes, vor allem in den Morgen-und frühen Abendstunden zu erheblichen Verkehrsströmen aus beziehungsweise in die Innenstadt kommt.
Klimaneutrale zeitgemäße Energieversorgung sowie den zunehmenden Hitzesommern entgegenwirkende Begrünung sollten selbstverständlich sein.
Projektgesellschaft unter städtischer Beteiligung
Das Zukunftsforum schlägt vor, das Vorhaben durch eine Projektgesellschaft unter städtischer Beteiligung durchzuführen. Aufgabe der Projektgesellschaft ist die Ausarbeitung des Konzepts im Detail; danach bestehen die weiteren Aufgaben der Projektgesellschaft darin, geeignete Betreiber (wie beispielsweise die AWO und ähnliche Organisationen) für die einzelnen Bereiche zu aquirieren (Reha-Bereich, Seniorenwohnen, Pflegebereich, Therapiebereich usw. können theoretisch sämtlich von verschiedenen Betreibern/Investoren betrieben werden), um mit diesen zum einen die Planung abzustimmen und die Finanzierung des Projektes zu konzipieren. Hier sind verschiedenste Modelle und Konstruktionen denkbar, begonnen von Mietgarantien solventer Betreiber an die Projektgesellschaft, die diese wiederum als Sicherheit bei Banken einsetzen kann, um sich die Gelder zur Deckung der Projektkosten zu sichern, bis hin zum vorab Verkauf" einzelner Flächen auf dem Wege der Erbpacht (d.h. das Gebäude bleibt im Einflussbereich der öffentlichen Hand und fällt am Pachtende auch wieder an diese zurück) an die Investoren/Betreiber, die dann die Bau/Umbaumaßnahmen selbst finanzieren.
Eine Festlegung auf eine bestimmte Finanzierungskonzeption erscheint hier noch nicht sinnvoll, alleine sollte es Ziel sein, dass die Finanzierung des Projektes außerhalb des städtischen Haushalts und mit sehr geringem Risiko für die Stadt Speyer durch die Projektgesellschaft erfolgt.