Im Alten- und Pflegeheim Am Adenauerpark wurden im Rahmen einer Covid-19-Reihentestung in der Summe 24 Personen, darunter 16 Bewohner*innen, sechs Mitarbeiter*innen und zwei freie Mitarbeiter*innen, mittels PCR positiv auf das Coronavirus getestet. Von den Betroffenen waren 23 Personen seit April vollständig geimpft

. Vier Bewohner*innen mussten zur stationären Behandlung in Krankenhäuser verbracht werden. Alle zwölf weiterhin betroffenen Bewohner*innen zeigen ebenfalls bisweilen leichte Symptome und erhalten entsprechende Medikamente zur Linderung. Sie stehen in der Einrichtung unter medizinischer Beobachtung. Die Mitarbeiter*innen sind bislang symptomfrei.
"Die Booster- beziehungsweise Auffrischungsimpfungen für Hochbetagte und Menschen mit eingeschränkter Immunabwehr starteten landesweit am 1. September. Das vorliegende Ausbruchsgeschehen im Seniorenheim Am Adenauerpark belegt deren Dringlichkeit: Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Belegschaft des betroffenen Hauses sind zu fast einhundert Prozent seit April vollständig geimpft. Eine Auffrischung des Impfstoffs soll die Immunantwort wieder verstärken. Außerdem haben wir umgehend das zuständige Gesundheitsamt und das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium über das Infektionscluster informiert", führt Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler aus.
Schon die Zulassungsstudie des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer kam zu dem Ergebnis, dass die Wirksamkeit der Schutzwirkung nach der zweiten Impfung leicht aber kontinuierlich nachlässt. In besonderem Maße waren davon alte und immungeschwächte Personen betroffen. Die Häufung der nun im Seniorenheim Am Adenauerpark festgestellten Infektionen trotz vollständiger Impfung scheint diese Ergebnisse zu unterstreichen. Sie legen nahe, dass eine zeitnahe dritte Booster- bzw. Auffrischungsimpfung vor allem bei der ehemaligen Priorisierungsgruppe 1 dringend erforderlich ist. Aus diesem Grund ist die Stadtverwaltung bereits mit diversen Partnern in Kontakt getreten, um die Möglichkeit der Booster- bzw. Auffrischungsimpfungen in den Seniorenreinrichtungen zu beschleunigen.
Die grundsätzliche Wirksamkeit der Impfung sollte durch dieses Geschehen aber keinesfalls in Frage gestellt werden, denn betrachtet man die Infizierten- und insbesondere die Hospitalisierungsrate, so wird deutlich, dass aktuell in der weit überwiegenden Anzahl der Fälle Ungeimpfte betroffen sind. Bei Jüngeren verhindert die Impfung häufig eine Infektion und fast immer einen schweren Krankheitsverlauf. Ältere Personen, deren Immunantwort naturgemäß schwächer ausfällt, haben indes das höchste Risiko für Impfdurchbrüche und schwere Krankheitsverläufe, auch nach der Impfung – deshalb ist es besonders wichtig, dass sich die jüngeren Menschen, unter denen sich tendenziell noch viele Ungeimpfte befinden, impfen lassen.
Das Seniorenheim Am Adenauerpark hatte bereits seit Beginn vergangener Woche ein Besuchsstopp verhängt, sodass eine Verschleppung der Infektionen nach außen unwahrscheinlich ist. Wie die Infektion in das Heim eingetragen wurde, ist unklar.