Von Klaus Stein
"Im Durchschnitt haben sich im vergangenen Jahr 27 Mitglieder auf freie Wohnungen und Einfamilienhäuser beworben." Das zeige, wie begehrt die Wohnungen der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Speyer (GBS) seien, sagte deren kaufmännischer Vorstand Oliver Pastor anlässlich der Vertreterversammlung in den Räumen des Technik Museums.

Das sei nicht verwunderlich bei einer Durchschnittsmiete, die 2020 bei äußerst moderaten 5,81 Euro pro Quadratmeter lag und damit deutlich unter dem Mietspiegel (7,12 Eur). Die Baugenossenschaft werde neue Wohnungen bauen, beispielsweise am Rabensteiner Weg oder am Russenweiher, Trotzdem werde es nicht gelingen, alle Wohnungssuchende zu befriedigen, denn die Wartezeit auf eine GBS-Wohnung betrage drei bis fünf Jahre.
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Pastor nannte die Digitalisierung als große Zukunftsaufgabe. Die Immobilienwirtschaft stehe da noch relativ weit am Anfang. Nach der Digitalisierung der Mieterakten werde in einem nächsten Schritt eine digitale Vernetzung zwischen Verwaltung und allen Mietern, Mietinteressenten, den Mitgliedern sowie Handwerkern erfolgen.
Von besonderen Herausforderungen durch die Corona Pandemie sprach der technische Vorstand Bernd Reif. Trotzdem seien die geplanten Bauvorhaben und Sanierungen alle im Zeitplan geblieben: "Während des Corona -Jahrs wurden trotzdem 22 Wohnungen in Folge eines Mieterwechsels von uns grundsaniert", so Reif.
Am Germansberg seien alleine rund 3,8 Millionen Euro investiert worden. "Insgesamt haben wir bis heute in den Abschnitten eins bis drei, über 5.000 m² Wärmedämmung aufgebracht, was zu einer durchschnittlichen Energieeinsparung von 30 Prozent führt. Weiterhin wurden 461 Fenster ausgetauscht und 69 Balkone angebaut, 12 Vordächer angebracht, ebenso viele Hauseingänge verschönert sowie Hauseingangstüren und Briefkastenanlagen erneuert", informierte Reif.
Das Vorziehen des Erreichens der Klimaneutralität bei Treibhausgasen führe noch zu konsequenterer energetischer Sanierung. "Für uns heißt das, dass wir unsere Sanierungsmaßnahmen noch stärker auf das Ziel der CO2-Vermeidung ausrichten müssen."
Für die kommenden Jahre ein Neubauprogramm geplant, das zur Baugenossenschaft passte. Erster Baustein sei ein Neubau am Langensteinweg. Dort werde die GBS noch vor Ablauf des Monats von der Kirchengemeinde das Areal eines ehemaligen Kindergartens erwerben, um 14 Wohneinheiten zu realisieren. Mit diesem Neubau mitten im Quartier sollen auch dem Nachbarschaftsverein neue Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden, der in das neu erstellte Gebäude einziehen wird.
Als "ein wesentliches einschneidendes Ereignis" bezeichnete Vorstandsmitglied Rolf S. Weis, dass gleich zwei neue Vorstandsmitglieder, nämlich für den kaufmännischen Bereich Oliver Pastor und für den technischen Bereich Bernd Reif, im Oktober 2020 zur GBS gestoßen seien. Nach 19-jähriger Tätigkeit sei zum Jahresende 2020 Michael Schurich wegen Erreichens der Altersgrenze ausgeschieden.
Nach den Berichten des Aufsichtsrats durch dessen Vorsitzenden Walter Feiniler sowie weiteren Regularien wurden folgende Aufsichtsratsmitglieder mit großer Zustimmung gewählt: Neu im Aufsichtsgremium der GBS ist der selbstständige Zimmerer- und Dachdeckermeister Thomas Kleinböhl.
In ihren Ämtern bestätigt wurden Walter Feiniler, Rudolf Müller, Christa Berlinghoff, Gabriele Tabor und Karl-Heinz Weinmann. Nach Erreichen der Altersgrenze ist Rainer Wieland nach über vier Jahrzehnten Arbeit für die GBS auf dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Mit viel Beifall und jeweils einem Blumenstrauß wurden Wieland und Schurich von den Vertretern bedacht.
Viele lobende Worte gab es auch für das große Engagement der Mitarbeitenden bei der GBS. (Fotos: ks)