In einem offenen Brief an Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler zeigt sich die Bürgerinitiative "Keine Landesgartenschau" (BI)befremdet über Aussagen der Stadtchefin in der Rageszeitung "Die Rheinpfalz": Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Seiler!

Wir, die unterzeichnenden Mitglieder der Bürgerinitiative (B.I.) Keine-LGS-Speyer haben in den vergangenen Wochen und Monaten unsere Kraft und Freizeit dafür gegeben, den nach unserer Sicht und nach Vorliegen fundierter Ablehnungsgründe drohenden Schaden für unsere Stadt abzuwenden. Mit der überwältigenden Unterstützung einer Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern habe wir damit den ur-demokratischen Prozess eines Bürgerentscheides erfolgreich auf den Weg gebracht und das unter erschwerenden Corona-Bedingungen. Gern geschehen.
Nun haben wir Ihre Reaktion in der Rheinpfalz (16.02.2022) mit großem Befremden zur Kenntnis genommen, in der nicht etwa eine Anerkennung unseres bürgerschaftlichen Engagements für die Stadt zu vernehmen ist, oder gar eine Einsicht, den Plan nochmal zu überdenken, sondern uns eine defensiv abwertende und so gar nicht bürger*innenfreundliche Haltung entgegen schaut. Und das noch dazu mit Darstellung von Gegebenheiten, für die schon einiges an Phantasie nötig ist, wie z.B. das Abstimmungsergebnis von 20 Stadtratsmitgliedern von 44 für die LGS Planung als 'große Mehrheit' darzustellen.
Was uns jedoch am meisten empört, ist Ihre Reduktion unserer BI auf unseren Sprecher, Volker Ziesling, den Sie als einen von uns ehrenamtlich Engagierten namentlich persönlich angreifen. Eindeutig ein Tabubruch in der demokratischen Kultur! Und dagegen verwahren wir uns mit allem Nachdruck, fühlen UNS mit diesem Statement persönlich von Ihnen abgewertet und missachtet. Wir sind die BI und nicht ein Einzelner und wir stehen zusammen!
Und wenn das Ihr Stil der demokratischen Auseinandersetzung ist, wo Sie doch mit dem Anspruch auf mehr Bürger*innenbeteiligung und -wertschätzung angetreten sind, dann können Sie uns alle in Ihrem nächsten Pressestatement auch noch persönlich angreifen.
Mehr freuen würden wir uns allerdings darüber, wenn unsere Zeilen ein Nachdenken über den ganz praktischen und nicht nur in nett klingenden Worten beschriebenen Umgang mit bürgerschaftlichem Engagement bei Ihnen und den Mitgliedern des Stadtrates anzuregen vermögen. Wir sind zum partnerschaftlichen Gespräch bereit, waren es schließlich stets auch in der Vergangenheit.
Und Sie, Frau Oberbürgermeisterin? Sind Sie es auch?"