Von Klaus Stein
"Es ist bei der geringen Zahl von Impfungen nicht mehr gerechtfertigt, dass die ganze Stadthalle als Impfzentrum genutzt wird", begründete Peter Eymann die Schließung Ende April. Der Katastrophenexperte der Stadt stellte bei der regelmäßigen Videoinformation der Stadt zu Corona und neuerdings auch zu den Folgen des Krieges in der Ukraine klar, dass es aber an anderer Stelle ein niederschwelliges Impfangebot geben werde.
Was nicht gebraucht wird, werde eingelagert, denn Eymann fürchtet wieder andere Zeiten mit mehr Impfnachfrage, beispielsweise bei einer allgemeinen Impfpflicht.
Bei den Ukraine-Flüchtlingen werde der Impfstatus erfasst, nicht nur im Hinblick auf Corona sondern bei Kindern, ob sie gegen Masern geimpft sind. Nur mit einer Masernimpfung gebe es Zugang zu Kitas.
Für die Kliniken in der Region könne sie keine Entwarnung geben, informierte Medizinerin Dr. Cornelia Leszinski. Es werde personell weiter am Limit in einer Art Notversorgung gearbeitet, müssten Stationen wegen Personalmangels aufgrund Coronaerkrankungen geschlossen werden. Auch seien in ihrer Klinik, dem St. Vincentius-Krankenhaus, zwei Stationen mit Corona-Patienten belegt. Die Intensivstationen seien wegen des meist glimpflicheren Verlaufs der aktuell dominanten Variante nicht das Problem.
Für Menschen über 70 empfiehlt Leszinski eine vierte Impfung, um die Schutzwirkung zu verbessern.