"Der DGB Stadtverband Speyer lehnt jegliche Veränderung und Veräußerung des jüdischen Mahnmals in aller Entschiedenheit ab!" So heißt es in einer Medieninformation des DGB Stadtverbands Speyer als Stellungnahme zu einem Bericht der Tageszeitung "Die Rheinpfalz".
Und der DGB weiter: "Seit Jahrzehnten gab es Bemühungen von Gewerkschaften, antifaschistischen Gruppen, Kirchenvertretern und Speyerer Bürgern für ein würdiges Bauwerk zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Naziregimes in Speyer.
Trotz vieler Beschimpfungen und Widerständen der damaligen Politik und rechter Vertreter, konnte zumindest 1978 eine Gedenktafel an der Mauer des Kaufhofs angebracht werden. 1992 fand schließlich in größerem Umfang die Einweihung des Gedenksteins vor der Wand statt.
2005 wurde der Stein auf seinen heutigen Standort gestellt. Alljährlich veranstaltet der DGB in Zusammenarbeit mit der Stadt Speyer am 9. November unter starker Teilnahme der Bevölkerung eine Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht 1938.
Weitergehende Informationen zum Mahnmal finden sich in der Broschüre Mahnmal für die jüdischen Opfer der Naziverfolgung 1933 - 1945 (https://www.speyer.de/de/kultur/unesco-welterbe-schum/broschuerespitzer-mahnmal-kaufhof-final.pdf?cid=2ybs).
Die aktive Aufarbeitung des braunen Terrors in Speyer und die Erinnerung an die Opfer muss auch in der Beibehaltung der Gedenkstätte auf diesem Platz erhalten bleiben!
Der DGB Stadtverband fordert von der hiesigen Politik eine rasche und klare Regelung der bisher unbekannten Besitzverhältnisse, um den endgültigen Bestand unseres SPEYERER Mahnmals zu sichern.
Es ist für alle Kolleginnen und Kollegen, für alle demokratischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Speyer undenkbar, dass diese Gedenkstätte womöglich einem profitablen Spekulationsobjekt irgendwelcher Investoren weichen muss.
Einer traditionsreichen Stadt wie Speyer, mit ihrer jüdischen Kultur und der Trägerschaft einer von 3 SchUMStädten, würde diese negative Entscheidung einen riesigen Schaden an Ansehen bescheren und käme
einer politischen Niederlage der demokratischen Parteien gleich.
Die Erhaltung der bisherigen Mahnstätte muss von uns allen aktiv unterstützt und vertreten werden, ähnlich
wie auch für die Mikwe, die die Naziherrschaft und den rechten Terror fast unbeschadet überstand.
Der kommende 9. November sollte ganz im Sinne der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und
den Widerstand gegen die rechte Diktatur des Hitlerregimes und Erhalt des Holocaustdenkmals stehen.
Dazu gehört auch eine breite Mobilisierung der Bevölkerung!
Deshalb sagen wir NEIN zu jeglicher Veränderung der Gedenkstätte!!! - Nie wieder Faschismus!"