Das dürfte es endgültig gewesen sein mit dem Kaufhof-Standort in Speyer. Bereits einige Male in den vergangenen 15 Jahren stand die Schließung des Nachkriegs-Konsumtempels, den Älteren noch als als "Anker" in Erinnerung, vor der Schließung. Nachdem am Montag die Karstadt-Kaufhof-Gruppe nach nur zwei Jahren erneut Insolvenz beantragte und als Sanierungskonzept Schließung von zahlreichen Filialen ankündigte, verbunden mit vielen Entlassungen, ist das örtlicvhe Haus wohl kaum noch zu retten.

In einer gemeinsamen Erklärung nehmen der SPD Stadtverband sowie die Stadtratsfraktion Stellung zum erneuten Insolvenzantrag beim Kaufhof: "Mit großer Sorge blicken wir abermals auf die derzeitige Situation bei Karstadt-Kaufhof und damit verbunden den Standort Speyer. Bereits im Jahre 2020 mussten die Mitarbeiter:innen große Einschnitte hinnehmen. Zuerst ist man aus der Tarifbindung ausgetreten, und hat dann einen Sanierungsvertrag verhandelt.
Kaufhof Beschäftigte mussten auf Gehalt verzichten (wie das Karstadt Mitarbeiter*innen übrigens seit Jahren tun).
In weiteren Schritten wurde in den Filialen Personal abgebaut, teils in niedrigere Tarifgruppen eingruppiert. Dass sich das Einkaufsverhalten in Richtung Onlinehandel verschoben hat, dafür hätte es keine überbezahlten Managerentscheidungen gebraucht. Man hätte zu geänderten Rahmenbedingungen einfach mehr auf das Personal hören können. Das Management hat unseres Erachtens in den letzten Jahren Entscheidungen getroffen, die nicht nachvollziehbar waren. Jetzt alles auf die Pandemie und die Klimakrise zu schieben ist einfach zu kurz gedacht.
In Speyer wären wir besonders hart von einer Schließung betroffen. Für Speyer ist Kaufhof ein
Ankerstandort. Er ist Schlüssel für eine gute Frequenz und zudem für eine lebendige Innenstadt.
Sein breites Sortiment ist für Speyer unverzichtbar. Sollte es zu einer Schließung kommen, was wir alle nicht hoffen, würde es nicht nur Kaufhof, sondern auch andere Einzelhandelsunternehmen hart treffen.
Unser aller Ziel muss es sein, den Standort zu erhalten und dafür Sorge zu tragen, dass die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch weiterhin einen zukunftssicheren Arbeitsplatz haben. Die SPD steht an der Seite der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."