Nachdem die Karstadt/Kaufhof-Gruppe erneut Insolvenz angemeldet hatte, zeigte ein Onlinehändler Intertesse an einer Übernahme von Kaufhof-Filialen, unter anderem an der in Speyer. Kurz vor Weihnachten zerschlugen sich die damit verbundenen Hoffnungen auf einen Erhalt der Hauses in der Domstadt, denn der Interessent zog sich zurück. Ungeachtet der wohl geringen Aussichten setzen sich Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler als auch der Speyerer DGB gemeinsam mit den Beschäftigten für den Erhalt des Standorts ein.

Deshalb ruft der DGB-Stadtverband am Mittwoch, 28. Dezember, um 11.55 Uhr, zur Kundgebung auf. In einer Medieninformation nimmt der DGB Stellung zur "Galeria Kaufhof":
Im Kampf um den Erhalt des Standortes der Galeria Speyer (vormals Kaufhof) und aus Solidarität mit den Beschäftigten veranstaltet der DGB Stadtverband Speyer am Mittwoch, 28.12.2022 um 11.55 h eine Kundgebung vor dem „Kaufhof“ auf der Maximilianstrasse.
Gemeinsam mit der Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, dem Betriebsrat der Galeria und anderen Repräsentanten demonstrieren die Gewerkschaften vor Ort gegen die geplanten Schließungen von Filialen der Galeria Karstadt Kaufhof und dem drohenden Verlust von alleine am Standort Speyer über 60 Arbeits und Ausbildungsplätzen.
Gemeinsam mit den Betroffenen und ihren Familien werden wir demonstrieren und aktiv ein Zeichen des Widerstands gegen Unternehmerwillkür und Profitgier setzen.
Die Schließung der Galeria-Filiale würde für Speyer, die Innenstadt und Infrastruktur einen riesigen Verlust an Kaufkraft, Gewerbesteuer und Arbeitsplätzen bedeuten. Darüber hinaus ist aufgrund der dann fehlenden Attraktivität der Innenstadt die Schließung von weiteren Einzelhandelsgeschäften zu befürchten!
Zumal die benachbarte Postgalerie schon seit längerem stark schwächelt und ein unübersehbarer Leerstand zu beobachten ist.
Unsere Solidarität gilt den Kolleginnen und Kollegen, die seit 2020 gravierende Lohneinbußen u.a durch Verzicht auf Weihnachtsgeld hingenommen haben, um die Zukunft ihres Arbeitgebers zu sichern und nun erneut vom Arbeitsplatzverlust bedroht sind! Zudem müssen sie aktuell um die Auszahlung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes streiten, das ihnen die Unternehmensseite nicht in voller Höhe auszahlen will.
Ursache dieses Dilemmas sind fehlende Zukunftskonzepte und eklatante Managementfehler der
Verantwortlichen in der Unternehmensspitze. Jetzt sollen erneut Filialen geschlossen und die Beschäftigten in die Arbeitslosigkeit entlassen werden.
Der Steuerzahler musste bisher für Insolvenzen und vergebliche Rettungsschirme Millionen Euro aufbringen, die kurzerhand beim Investor und dessen Vorstände verschwanden.
Daher leisten die Gewerkschaften vor Ort Widerstand und Gegenwehr: Galeria Speyer muss leben! Wir kämpfen gemeinsam mit den Menschen bei Galeria für ihre Zukunft!"