Von Klaus Stein
"Wer zwei Mal in Insolvenz geht, nur Immobilien auspresst, der kennt keine Verantwortung. Wir sagen nein zu diesem Krokodil-Kapitalismus!" Diese klaren Worte fand der Speyerer DGB-Vorsitzende Axel Elfert bei einer Kundgebung des DGB für die Kaufhof-Beschäftigten am Mittwoch. Etwa 100 Personen hatten sich gegen die Mittagszeit vor dem Speyerer Kaufhof eingefunden, um ihre Solidarität mit den Beschäftigten auszudrücken.
Elfert forderte die Bündelung aller Beteiligten. Solidarisches Handeln hätte in der Vergangenheit bei ähnlichen Fällen Erfolg gehabt. Auch müssten die Angebote von Interessenten an einer weiteren Kaufhof-Nutzung ernsthaft geprüft werden.
"Konzerne besitzen Macht und Einfluss haben eine starke Lobby. Wir müssen den Herrschaften von Galeria Kaufhof bundesweit klare Kante zeigen. Die zeigen kaum Regung für das Schicksal der Beschäftigten", so Elfert.
Ähnlich äußerte sich Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. Sie forderte eine Abkehr vom "Raubtier-Kapitalismus" hin zu einer sozialen Marktwirtschaft. Allerdings könnten alle einen Beitrag zum Erhalt des Innenstadt-Handels leisten, wenn sich nicht nur im Internet sondern auch in den Speyerer Geschäften einkauften.
In einer emotionalen Rede machte die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende in Mannheim deutlich, wie belastend die Situation für die Beschäftigten ist. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes gehe um. Es sei nicht die Schuld der Beschäftigten, wenn es lange Schlangen an der Kasse gebe sondern eine Folge der Geschäftspolitik: "Wir würden gerne anders arbeiten", bekannte sie. Die Beschäftigten des Speyerer Kaufhofs durften nicht zur Kundgebung. Der Filialleiter habe angeblich zu spät davon erfahren, sagte Elfert zu Beginn der Veranstaltung. (Fotos: ks)