"Auch Monate nach der Einleitung des Insolvenzverfahrens werden die Beschäftigten der Galeria-Warenhäuser im Argen über ihre Zukunft gelassen. Für die Beschäftigten ist diese monatelange Hängepartie unerträglich. Sie brauchen schnell Klarheit, wie es für den Standort, aber auch für sie ganz persönlich weitergeht", erklärte Arbeitsminister Alexander Schweitzer.
Anlass war ein Gespräch mit der Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Wirtschaftsförderin Katja Gerwig sowie Vertreterinnen und Vertretern des Galeria-Betriebsrats und des Deutschen Gewerkschaftsbunds zur Zukunft der Galeria-Filiale in Speyer.
Deutschlandweit betreibt der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof 131 Stand-orte in 97 Städten. Dem Konzern gehören rund 18.000 Beschäftigte an, davon rund 400 in Rheinland-Pfalz. In Rheinland-Pfalz befinden sich Filialen in Speyer, Koblenz, Mainz und Bad Kreuznach, zwei weitere Standorte sind in Trier. In den Warenhäusern des Galeria-Konzerns arbeiten mehrheitlich Frauen, häufig sind diese in Teilzeit beschäftigt.
In einem Schreiben fordert Arbeitsminister Schweitzer die Konzernleitung auf, ihre Ver-antwortung für die Beschäftigten wahrzunehmen und Transparenz darüber zu schaffen, welche Standorte in Rheinland-Pfalz erhalten bleiben. In die Entwicklung von Zukunfts-konzepten für die verbleibenden Standorte müsse die Belegschaft eng einbezogen wer-den. "Die Beschäftigten bei Galeria gehören dem Unternehmen zum Teil bereits seit Jahrzehnten an und kennen die regionalen Gegebenheiten. Sie zeichnen sich durch eine hohe Kompetenz, Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft aus. Nur mit dem Know-how der Beschäftigten wird es gelingen, nachhaltige Zukunftskonzepte für die verblei-benden Standorte zu entwickeln", betonte Schweitzer.
"Die Zukunft von Galeria beschäftigt auch uns hier in Speyer und die Stadt setzt alles daran, dass die lokale Filiale erhalten bleiben kann. Mit Sicherheit ist aber ein Umden-ken bei der künftigen Konzeptionserstellung für die Warenhauskette angezeigt", bekräf-tigte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und führte aus: "Es sollte ein progressives, zukunftsträchtiges Gesamtkonzept auf die Beine gestellt werden, welches auf das Ein-kaufsverhalten der Kundinnen und Kunden ausgerichtet ist und dabei sowohl ihre als auch die Bedürfnisse der Beschäftigten nachhaltig in den Fokus rückt."
Die Bedeutung einer nachhaltigen Zukunft für die Galeria-Warenhäuser gehe dabei weit über die Beschäftigungssicherung und die wohnortnahe Versorgung mit Waren und Gü-tern des täglichen Bedarfs hinaus, ergänzte Schweitzer. "Für die Attraktivität der Innen-städte und lebendige Innenstadtquartiere in Rheinland-Pfalz sind die Warenhäuser ein wichtiger Faktor. Durch ihre attraktive Innenstadtlage sind sie prägend für das Stadtbild, wirken belebend auf Handel und Gastronomie und tragen zur Lebensqualität in den Städten bei."
"Zuletzt konnten wir feststellen, dass die Speyerer Bevölkerung erfreulicherweise wie-der verstärkt regional einkauft. Den Trend, die Angebote vor Ort zu nutzen, können wir nur unterstützen", schließt sich die Speyerer Stadtchefin an. (Foto: Stadt Speyer)