Von Klaus Stein
Die Reaktion auf den Bericht über einen der Stadt gehörenden und seit Jahren leer stehenden Bungalow ist einfach gigantisch. Offensichtlich gibt es zum Thema leer stehende Wohnungen bei gleichzeitigem Wohnraummangel großen Diskussionsbedarf nicht nur bei den Speyerern. In den hunderten Kommentaren in den sozialen Netzwerken wurde wenig Verständnis für den vergammelnden Bungalow gezeigt. Gleichzeitig wurde in zahlreichen Beiträgen auf weitere teils langfristig leer stehende Wohnungen hingewiesen, die sich allerdings meist in Privatbesitz befinden.

Es wurde die Frage aufgeworfen, ob man die Hausbesitzer dazu zwingen sollte, ihre Immobilien herzurichten und als Wohnraum dem Markt zur Verfügung zu stellen. Die Meinungen darüber sind geteilt. Da stellt sich die Frage, ob die Stadtverwaltung etwas gegen spekulativen Leerstand unternimmt. Das war bereits Thema im Stadtrat.
Es ist ein Problem, wenn die spekulativen Preissteigerungen so hoch sind wie in Speyer, dass Einnahmen durch Vermietung zweitranging werden.
Wir sollten es endlich ernst nehmen mit der im Grundgesetz verankerten sozialen Verpflichtung von Eigentum. Spekulative Leerstände von dringend benötigtem Wohnraum sind ein Verstoß gegen das Grundgesetz.
Noch eine Anmerkung: Warum wurde im Bericht ein Mercedes SUV erwähnt? Ganz einfach: dem Autor schien der Kontrast zwischen dem heruntergekommenen Gebäude und dem Nobelschlitten aus Stuttgart ziemlich krass.