Von Klaus Stein
Ein "unglaubliches Projekt" nannte Ulrix Dexheimer, Geschäftsführer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) den Neubau eines Mehrfamilienhauses am Langesteinweg. Er hatte zwar noch keine verbindlichen Zusagen gemacht, aber er war davon überzeugt, dass der Förderantrag der Baugenossenschaft auf Förderung aller 13 Wohnungen positiv beschieden werde, so Dexheimer beim symbolischen Spatenstich am Dienstagvormittag. 

Ähnlich begeistert zeigte sich Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) vom gemeinschaftlichen Wohnprojekt: "Es geht nicht nur um ein Dach über dem Kopf, sondern um miteinander und nicht nebeneinander Wohnen", so die Stadtchefin.
Zuvor hatte GBS-Vorstand Bernd Reif das Projekt vorgestellt. Demnach investiert die Baugenossenschaft in ihr erstes Bauprojekt seit 2014 4,7 Mio. Euro. Alle 13 Wohnungen von unterschiedlicher Größe seien sozial gefördert, erfüllten die Sozialquote zu 100 Prozent.
"Die Fläche, auf der sich zuvor der ehemalige Kindergarten St. Elisabeth befand, ist seit 2021 im Eigentum der Baugenossenschaft. Das Haus wird auf zwei Stockwerken und dem ausgebauten Dachgeschoß über eine Wohnfläche von ca. 830 Quadratmetern verfügen und Wohnungen unterschiedlicher Größe von 30 bis 80 Quadratmetern bieten. Dieser Wohnungsmix soll möglichst viele Nachfragegruppen ansprechen und verschiedene Generationen unter einem Dach vereinen. Die Hausgemeinschaft soll im Betrieb viele Dinge des Zusammenlebens selbst organisiert regeln. Das Objekt an sich verfügt über alles, was heute mit modernem und zeitgemäßem Wohnen in Verbindung gebracht wird. So gut wie alle Wohnungen verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse, einen Glasfaseranschluss, Stellplätze mit Ausstattung für E-Mobilität, Radabstellanlagen, eine Photovoltaikanlage sowie einen Fernwärmeanschluss für die Wärmebereitstellung. Das Haus ist als Effizienzhaus 55 geplant", so Reif.

Nachbarschaftsverein und Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss
Im Erdgeschoß des Neubaus wird der Nachbarschaftsverein der Baugenossenschaft künftig seine Adresse finden. Neben Büros sind eine große Küche und ein Gruppenraum geplant. Zur Stärkung der Hausgemeinschaft wird es zudem einen Gemeinschaftsraum für die Mieter geben, der in den großen Gemeinschaftsgarten im rückwärtigen Bereich des Hauses übergeht.

Sozialquote bei 100 Prozent
Ausnahmslos alle Wohneinheiten im Haus sollen durch die Wohnraumförderung des Landes Rheinland-Pfalz als öffentlich geförderte Wohnungen in die Vermietung gehen. "Mit einer festgelegten Grundmiete von 7,70 Euro pro Quadratmeter wird bezahlbarer Wohnraum in Speyer geschaffen und der Zugang zu angemessenem Wohnraum für eine breite Bevölkerungsschicht ermöglicht", so Vorstand Oliver Pastor. Nachdem die KfW – Förderung durch den Bund während der Planungsphase überraschend ausgesetzt wurde, ergab sich durch die fortgeschriebene Landeswohnraumförderung eine neue Finanzierungs- und Entwicklungsperspektive für das Vorhaben der Genossenschaft. Die seitens der Stadt Speyer vorgegeben Sozialquote ist damit um mehr als das doppelte übererfüllt.
(Foto: ks)