Von erheblichen Mängeln spricht die Stadtratsfraktion von "Die Linke" beim neu errichteten Aufzug am Alten Stadtsaal. Neben der Farbgebung sei er für die Erfordernisse der Theaterleute nicht optimal geeignet. Auf die modernen Rollstühle, die etwas länger sind als der Standardrollstuhl, passen nicht hinein, er ist also nur bedingt Barrierefrei, so die Haupt-Kritikpunkte.
Hier die Medieninformation in Wortlaut:
"Am Alten Stadtsaal wurde nunmehr nach langer Wartezeit endlich der Außenaufzug zum Veranstaltungssaal im 1.OG errichtet. Der Aufzug befindet sich im Kulturhof Flachsgasse. Die Fraktion DIE LINKE sieht dabei nach Rücksprache mit den Kulturschaffenden und eigenem Kenntnisstand erhebliche Mängel der Aufzugsanlage.
Leider entspricht der Aufzug nicht den Erwartungen.
Der Aufzug dient zum einen der barrierefreien Erschließung des Veranstaltungsraumes im 1. OG, aber auch dem Transport von Instrumenten, Dekorationen und sonstigen für Veranstaltungen benötigten Materials. Die Künstler/Kulturschaffende und Betreiber das Saales haben hierzu zu Beginn der städtischen Planungen die Anforderungen an die Verwaltung weitergegeben um eine optimale Funktion des Aufzuges zu gewährleisten.
Nun stellt sich heraus, dass der Aufzug deutlich zu klein ist und dieser gerade nicht für die beabsichtigten Materialtransporte zu nutzen ist. Außerdem öffnet der Aufzug im 1.OG unmittelbar mit einer Glastür im Veranstaltungsraum! Dadurch ist weder eine ausreichende Verdunklungsmöglichkeit des Saales gegeben, geschweige denn eine unabhängige Nutzung von Saal und Aufzug. Konflikte sind hier vorprogrammiert.
Dies ist um so bedauerlicher, als auch hier sachgerechte Vorschläge der Betreiber, wie Kinder- und Jugendtheater, an die Verwaltung gegangen sind.
Das Gebäude des Alten Stadtsaales steht unter Denkmalschutz, und zwar als Einzeldenkmal. Entsprechende Sorgfalt ist daher seitens der Denkmalbehörde auf eine denkmalgerechte Ausführung und Einbindung des Aufzuges zu richten. Leider ist auch dies nicht erfolgt, obwohl dieser Aufzug mitten im touristischen Weg von der Maximilianstraße zum Judenbad liegt. Allein schon aus dieser Gegebenheit ist einer solchen - zumal städtischen Bauangelegenheit - höchste Aufmerksamkeit zu schenken. Der neue Aufzug fügt sich aber keineswegs in das Gesamtensemble des Kulturhofes ein. Allein schon die Farbe des Aufzugsgerüstes (Glas-Stahlaufzug) in dunkelblau/grau, glänzend/halbmatt steht in deutlichem Gegensatz zu dem matten grau der übrigen Metallteile wie Fenster/Fassaden des Kulturhofes. Der neue Aufzug stellt sich daher als Fremdkörper in dieser bedeutenden touristischen Kernzone dar.
Gem. Aussage der unteren Denkmalbehörde soll wohl diese dunkelblau-graue Farbgebung auch nicht vereinbart gewesen sein.
Die tatsächliche Größe des Aufzugskorbes lässt sich zur Zeit noch nicht endgültig ermitteln, da dieser noch nicht eingebaut ist. Aber auch hier scheint es so, dass dieser Aufzugskorb nicht alle einschlägigen Normen bezüglich eines barrierefreien Zugangs zu öffentlichen Gebäuden erfüllt.
Es ist außerordentlich bedauerlich, dass nach der damaligen mangelhaften Planung der Lüftungsanlage auf dem Dach (musste aufwändig zurückgebaut werden) nun wohl auch erhebliche Planungsmängel am Aufzug gegeben sind.
Da die gesamte Planung zu keinem Zeitpunkt im Bauausschuss besprochen wurde, regt die Fraktion DIE LINKE daher für künftige Vorhaben der Stadt an, diese vorab in diesem Gremium zu besprechen. Zusätzlich wird die Verwaltung aufgefordert, im nächsten ASBK über den Stand des jetzigen Vorhabens zu berichten und Lösungsvorschläge zur Behebung der Mängel zu unterbreiten."