In der Vergangenheit hatten sich die wichtigsten Ratsfraktionen immer wieder dahingehend geäußert, dass der Königsplatz einer Umgestaltung bedarf. Bereits 2019, also vor Corona, hat der Verein "Zukunftsforum Speyer" gemeinsam mit Studierenden der FH Darmstadt von Professor Michael Schröder, gleichzeitig ein renommierter Stuttgarter Architekt, Studien zur Umgestaltung des innerstädtischen Platzes erstellt.

Das sind interessante Gedankenspiele, keine Handlungsanweisungen.
Allerdings hat die Linke in ihrem Antrag die Zielvorgaben klar formuliert: weitgehende Entsiegelung, bessere Beschattung, Zonen für Kinder und Familien, Gastronomie und der Erhalt des Samstagsmarktes.
Hier der Antrag im vollen Wortlaut:
"Der Rat der Stadt Speyer beauftragt die Verwaltung zu prüfen: Die Stadtverwaltung möge prüfen, wie der Königsplatz möglichst schnell umgestaltet werden kann - vom Parkplatz hin zu einem innerstädtischen Platz mit hoher Aufenthaltsqualität. Die von Professor Michael Schröder und Studierenden der FH Darmstadt 2019 entwickelten Vorstellungen (sie liegen der Stadtverwaltung vor) sind nach Möglichkeit zu
berücksichtigen. Außerdem soll der Samstagsmarkt an dieser Stelle möglichst erhalten bleiben und bei der Neugestaltung eine Begrünung und Beschattung des Platzes im Vordergrund stehen.
Es gilt den Platz so weit wie möglich zu entsiegeln!
Die dort vorhandenen nur niedrigwachsenden Bäume (Kategorie 3) erfüllen die klimatischen Gesichtspunkte kaum bis gar nicht. Zudem ist ein Teil dieser Bäume bereits abgestorben, weitere sind am Absterben. Gerade aber im Zentrum wird immer wieder von allen politischen Fraktionen zu Recht der erforderliche Klimaschutz beschworen, um zu erträglicheren, klimagerechten städtebaulichen Lösungen zu kommen. Am Königsplatz ist ein geeigneter Standort vorhanden, da hier allein die Fläche des Platzes entsprechende Handlungsvarianten bietet.
Der Gestaltungsbeirat hat bereits auf die Wichtigkeit dieser flankierenden
Maßnahmen zur Maximilianstraße eindringlich hingewiesen. (Hierzu gehören in weiteren Bereichen auch z.B. Parkplatz Löffelgasse und die Genehmigung eines möglichen Kolumbariums unter gleichzeitiger Öffnung der baumbestandenen Freifläche Korngasse an der Kirche St. Ludwig).
Uns ist es auch wichtig, Aufenthaltsmöglichkeiten, ohne kommerziellen oder Konsum-Zwang für Familien zu schaffen, beispielsweise durch sogenannte "Familienbänke", also Bänken mit Tischen. Dass diese von der Speyerer Bevölkerung wie Tourist*innen gleichermaßen sehr gut angenommen werden, zeigt sich durch das Experiment mit den mobilen Holzelementen auf der Maximilianstraße, am Postplatz, Schulplätzel und Geschirrplätzel. Die Aufenthaltsqualität ist eine deutlich bessere, attraktivere.
Weitere Kriterien sind:
- Abgegrenzte Zonen für Kinder
- Gastronomie
- Kurzzeit-Parkmöglichkeiten beispielsweise an der Ludwigsstraße
- Trinkwasserbrunnen
- Wasser-Vernebelung
Begründung:
Der Königsplatz ist die schlimmste Hitzeinsel der Stadt, wie Temperaturmessungen des Zukunftsforums 2022 unzweifelhaft ergeben haben!
Diese Situation muss dringend entschärft werden, um auch in Zukunft bei immer extremer werdenden Hitzesommern das Leben in unserer schönen Stadt erträglich zu halten.
Vor allem Besuchern fällt auf, welch unbefriedigende Platzsituation dieser Parkplatz darstellt, der an touristischen Laufwegen zwischen dem SCHUMWeltkulturerbe und Dom/Altpörtel liegt.
Geprüft werden sollte auch, ob die archäologischen Relikte der ehemaligen Moritzkirche unter dem Platz durch einen teilweise transparenten Bodenbelag wieder sichtbar gemacht werden können.
"Innenstädte und Ortskerne sind die Visitenkarte jeder Kommune", heißt es in der aktuellen Studie "Zukunftsfeste Innenstädte" des Deutschen Städte- und Gemeindebunds zur Stadtentwicklung. "Mehr Erlebnisräume, Handwerk, Kunst, Kultur, aber auch Wohnraum sowie im Hinblick auf notwendige Klimaschutzanpassungen auch mehr Grün und Blau sind erforderlich, um die Aufenthaltsqualität in den Innenstädten zu verbessern", lautet es dort weiter.
Das beuge Leerständen beim Einzelhandel vor.
Das geplante Parkhaus am Naturfreundehaus sollte zügig realisiert werden, um die Verkehrswende endlich voranzubringen.
Einen zeitlichen Zusammenhang mit dem Stiftungskrankenhaus, dessen Umnutzung sich immer weiter hinausschiebt, sehen wir nicht!"