Von Klaus Stein
Das Thema Industriehof steht wieder auf der Tagesordnung. Am Dienstag unterbreiteten die Investoren dem Bauausschuss ihre Vorstellungen. Demnach sei ein Teil der dort bestehenden Gebäude stark sanierungsbedürftig. Es werde neben dem Erhalt des Gewerbebereichs auch eine Wohnbebauung angestrebt. Neben der Industriehof-GmbH und dem benachbarten Pfirrmann-Gelände ist auch ein nicht unerhebliches Dupré-Areal von der möglichen Erschließung betroffen - insgesamt über 100.000 Quadratmeter.

Zur Erinnerung: 2018 hatten Investoren den Industriehof von den Kirrmeier-Erben übernommen. Im Stadtrat wurde daraufhin eine Veränderungssperre beschlossen verbunden mit der Maßgabe, einen Bebauungsplan zu erstellen. Bis Dato ist es laut Plan Gewerbegelände. In der Verwaltungsvorlage war eine Wohnbebauung vor-festgelegt. Diese strich der Stadtrat, um den gebietstypischen und einmaligen Charakter des Areals zu sichern und die dort bestehenden Gewerbebetriebe zu schützen. Außerdem ist der Industriehof ein bedeutendes Zeugnis der Deutschen Industriegeschichte.
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler informierte, dass man das Planverfahren nach dem Regelungen für "Urbane Gebiete" nach §6a der Baunutzungsverordnung durchführen wolle. Eine Baurechtsnovelle lässt seit 2017 den Kommunen die Möglichkeit, innerstädtische Gelände höher verdichtet zu nutzen, als dies zuvor der Fall war. Das bedeutet, die Flächen dürfen zu 80 Prozent bebaut werden. Dadurch sollen mehr Wohnungen entstehen. Auch wird beim "Urbanen Gebiet" auf ein bestimmtes Nutzungsverhältnis zwischen Gewerbe und Wohnen verzichtet. Das Gewerbe darf das Wohnen allerdings nicht erheblich stören.
Geplant sei ein städtebaulicher Wettbewerb, allerdings durch drei von den Investoren ausgewählten Planungsbüros.
In seiner Sitzung am 24. Oktober soll der Stadtrat grünes Licht für die zwischen Verwaltung und Investoren ausgehandelte Vorgehensweise geben.