Sophia Rishyna spricht am Mittwoch, 11. Oktober 2023, 18.30 Uhr, unter dem Titel "Den Künstler der Gemeinschaft zurückgeben" über nationalsozialistische Kulturpolitik am Beispiel Speyers. Der Vortrag im Historischen Ratssaal ist Teil der Reihe "Mittwochabend im Stadtarchiv". Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.

Das nationalsozialistische Deutschland war ein Reich, das von einem gescheiterten Künstler regiert wurde. Dementsprechend wichtig war die Rolle von Kunst und Kultur sowie ihre Wirkung auf die Massen für das NS-Regime. Doch wie wurde die staatlich vorgegebene nationalsozialistische Kulturpolitik auf lokaler Ebene umgesetzt? In welchem Umfang und durch welche Maßnahmen wurde Kultur gefördert? Welche Konsequenzen hatte eine Förderung, welche Künstler profitierten von ihr, und was bedeutete dies für ihre Karrieren?
Die Referentin Sophia Rishyna geht diesen Fragen in Form einer Mikrostudie am Beispiel der Stadt Speyer nach und kann hierfür auf einen umfangreichen und bis dato unerforschten Quellenbestand des Stadtarchivs zurückgreifen. Der zugrunde gelegte Kulturbegriff ist sehr umfassend, beinhaltet neben Bildender Kunst, Musik, Theater und Literatur auch Kino, Tanz und Zirkus.

Über die Referentin
Sophia Rishyna studierte Geschichte und Anglistik an der Universität Mannheim. Seit September 2021 ist sie Doktorandin im DFG-Projekt "Wirtschaftliche Unfreiheit und Innovation: Patenaktivitäten im "Dritten Reich" und in der DDR", das an der Professur für Wirtschaftsgeschichte der Universität Mannheim angesiedelt ist. Ihr Dissertationsvorhaben beschäftigt sich mit dem "Patentsystem des Dritten Reiches".