Antworten für die bevorstehenden Probleme des Klimawandels sah sah der Klimaforscher Dr. Wolfgang Lähne vor allen Dingen in globalen und staatlichen Lösungen. Eine schnelle Verbesserung auf nationaler Ebene sei aber auch möglich: Etwa durch ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Am Dienstag, 29. Oktober, informierte der Klimatologe am Edith-Stein-Gymnasium über den Klimawandel der letzten 260 Jahre in der Pfalz. Organisator und Ideengeber hinter dem Vortrag war die Speyerer Ortsgruppe der "Fridays for future"-Bewegung.
Auf der Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsraum wurde man beim Edith-Stein-Gymnasium fündig, wie Schulleiter Dr. Andreas Kotulla zu Beginn des Abends berichtete: "Die Anliegen der Fridays for future-Bewegung müssen von der Straße zurück in die Schule. Hier wollen wir sie kritisch diskutieren und gemeinsam lernen."
Dr. Wolfgang Lähne eröffnete seinen Vortrag vor rund 60 Interessierten mit einer theoretischen Einführung und machte dabei auf überraschende Zielkonflikte aufmerksam. So sei es beispielsweise möglich, dass auch saubere Luft die Erderwärmung begünstige.
Anhand von Klimaaufzeichnungen erklärte der Experte, mit welchen "Taschenspielertricks", man Statistiken den eigenen politischen Anliegen anpassen könnte. Dabei war ihm auch wichtig, die Schwierigkeiten wissenschaftlichen Arbeitens bei drängenden globalen Herausforderungen aufzuzeigen: "Darf ich als Wissenschaftler für eine gute Sache meine Erkenntnisse übertrieben darstellen?" Lähne zeigte gekonnt auf, wie ein Abweichen von wissenschaftlichen Standards letztlich der Glaubwürdigkeit der Wissenschaft schaden könne. Seine Meinung: "Seriös darstellen, aber nicht übertreiben."
Mit Messergebnissen der Klimastation Mannheim hielt der Geograph eine Häufung heißer Sommer fest. Lähne rückte dieses Phänomen in die Nähe von gestiegenen Todesfällen in den Sommermonaten. Gleich darauf relativierte er bewusst diesen vermuteten Zusammenhang und zeigte eine Fülle anderer möglicher Erklärungen für diesen Anstieg auf. Sein Anliegen: Man müsse "vorsichtig sein", ehe man unsichere Schlussfolgerungen ziehe.
Antworten für die bevorstehenden Probleme des Klimawandels sah Lähne vor allen Dingen in globalen und staatlichen Lösungen. Eine schnelle Verbesserung auf nationaler Ebene sei aber auch möglich: Etwa durch ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen, so Lähne.
In der anschließenden Diskussion ging es neben den Prognosen für die Zukunft schnell um die Frage, die das Publikum am stärksten beschäftigte: Was kann der Einzelne tun im Angesicht einer globalen Herausforderung? (spi/Foto: esg)