Von Klaus Stein
Die Entscheidungsfindung im Speyerer Stadtrat dürfte nach dem Ausgang der Wahl 2024 nicht einfacher werden. Die beiden großen Parteien CDU und SPD stellen noch nicht einmal die Hälfte der Sitze - also nichts mit GroKo. Es muss deshalb um die Zustimmung der kleinen Zwei-Frau/Mann-Fraktionen gebuhlt werden.

Für die Oberbürgermeisterin ist das eine komfortable Situation, kann sie doch auf wechselnde Zustimmung zu ihren Projekten setzen - ein Bündnis gegen sie, wie vor fünf Jahren, scheint ausgeschlossen.
Dieses Bündnis hat sich - zumindest für die Grünen und die Wählergruppe - nicht ausgezahlt.
Die Verluste der Grünen sind auch hausgemacht. Sie setzten auf Frauen und Jung - beides noch keine Kriterien für bessere Politik. So sahen das auch die Domstädter.
Lang scheint es her zu sein, dass die Speyerer Wählergruppe (SWG) gemeinsam mit der CDU die Stadtpolitik dominierte. Jetzt hat es noch nicht einmal deren ehrenamtliche Beigeordnete Sandra Selg in den Stadtrat geschafft.
Mich erschüttert es regelrecht, dass der AfD Spitzenkandidat Benjamin Haupt die zweitmeisten Stimmen aller Kandidierenden bekam, mehr noch als SPD-Vormann Walter Feiniler.
Der Wahlkampf ist erst einmal vorüber. Jetzt heißt es, die richtigen Prioritäten zu setzen. Interessant waren da die Aussagen der Oberbürgermeisterin zur Umgestaltung der Innenstadt. Da waren durchaus neue Töne zu hören, beispielsweise dass mehr Augenmerk auf die Seitenbereiche gerichtet werden muss. Auch zur Postgalerie, deren Erscheinungsbild innen wie außen desolat erscheint, müssen andere Lösungen her.
Unbestritten scheint, dass mehr Grün und mehr Wasser zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt führt.
Also, Stefanie Seiler, lass es und gemeinsam anpacken, zum Wohle aller Bürger*innen!