"Wir sind sehr stolz auf die jüdische Kultur und die fast 1000-jährige Geschichte in unserem Land, die ihresgleichen sucht", sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer anlässlich des Besuchs der SchUM-Stätten durch Talya Lador-Fresher, Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland. "Es ist mir daher eine große Ehre, dass ich heute gemeinsam mit der Vorsitzenden des Vereins SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V., Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, und der Beauftragten für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Monika Fuhr, die Generalkonsulin in der SchUM-Stadt Speyer begrüßen darf."

Seit fast genau drei Jahren, seit dem 27. Juli 2021, zählen die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz zum Welterbe der Menschheit, als 50. Welterbestätte in Deutschland und als erste deutsche Welterbestätte zum jüdischen Kulturerbe überhaupt.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer: "Es ist eine ganz besondere Anerkennung, die eindrucksvoll belegt, welch tiefe Spuren das Judentum in unserem Land hinterlassen hat. Sie zeigt die große Bedeutung, die die SchUM-Stätten für Jüdinnen und Juden in aller Welt haben. Die SchUM-Stätten machen deutlich, wie jüdisches Leben seit Jahrhunderten unsere Kultur und unser Miteinander bereichert. Sie erzählen aber gleichzeitig auch eine Geschichte von Verfolgung und Bedrohung. Es bleibt unsere Aufgabe, das Bewusstsein für das jüdische Erbe in unserem Land weiter zu schärfen und mit jüdischem Leben und jüdischer Kultur heute zu verbinden." Als großes Glück bezeichnete es der Ministerpräsident, dass es nach dem Menschheitsverbrechen der Schoa heute in Rheinland-Pfalz wieder aktive jüdische Gemeinden gebe und betonte: "Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dass Jüdinnen und Juden in unserem Land eine sichere und lebenswerte Heimat haben."
Die
Die iisraelischesraelische GeneralkonsulinGeneralkonsulin TalyaTalya LadorLador--FresherFresher sagtesagte beibei iihremhrem Besuch:Besuch: "Für"Für michmich alsals israelischeisraelische JüdinJüdin deutscherdeutscher HerkunftHerkunft sindsind diedie GeschichteGeschichte undund diedie GelehrtenGelehrten derder SchUMSchUM--StättenStätten einein wichtigerwichtiger TeilTeil meinermeiner persönlichenpersönlichen Geschichte.Geschichte. DeshalbDeshalb istist eses mirmir sehrsehr wichtig,wichtig, diesediese ReiseReise inin diedie dreidrei SchUMSchUM--StädtStädtee zuzu machenmachen undund ichich freuefreue michmich sehrsehr überüber diedie gutegute ZusammenarbeitZusammenarbeit mitmit denden VerantwortlichenVerantwortlichen vorvor Ort.Ort. DassDass diedie SchUMSchUM--StättenStätten alsals UNESCOUNESCO--WelterbeWelterbe anerkanntanerkannt wurden,wurden, istist einein wichtigeswichtiges Zeichen.Zeichen. DasDas historische,historische, religiösereligiöse undund kulturellekulturelle ErbeErbe derder SchUMSchUM--StättenStätten lebtlebt bisbis heuteheute imim modernenmodernen StaatStaat IsraelIsrael fort."
"SchUM steht für eine tausend Jahre alte jüdische Geschichte, die 1084 begann, als der Speyerer Bischof Rüdiger Hutzmann jüdische Flüchtlinge aufnahm und so die erste jüdische Ansiedlung in Speyer ermöglichte. Neben den bedeutsamen steinernen Zeugnissen gibt es ein reiches immaterielles Erbe, das eng mit dem Namen SchUM verbunden ist und welches auch die ‚Weisen von Speyer‘ umfasst, die als eine Gruppe jüdischer Gelehrter weit über die Stadtgrenzen hinaus Bekanntheit erlangten. In Speyer, Worms und Mainz ist eine Vergangenheit lebendig, die uns nicht nur freudig und stolz macht, sondern auch zu einem verantwortungsvollen Umgang verpflichtet. Gemeinsam wollen wir daher ein Zeichen gegen Antisemitismus und für ein buntes und vielfältiges Leben in Deutschland setzen", verdeutlichte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler.
Die Beauftragte für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Monika Fuhr, hatte die Generalkonsulin zum Besuch der SchUM-Stätten eingeladen. Sie dankte dem Verein der SchUM-Städte für sein großartiges Engagement: "Mit vielen kreativen Ideen trägt der Verein dazu bei, dass das jüdische Welterbe in Rheinland-Pfalz, aber auch über die Grenzen hinaus noch bekannter wird. Ich denke hier an das ‚SchUMobil‘, das durch unser Land tourt oder die SchUM-Kulturtage, die in diesem Jahr Ende Oktober beginnen. Der SchUM-Verein schafft Begegnung und leistet damit auch einen Beitrag zur Bekämpfung von Antisemitismus. Gerne habe ich mich auch für den Antrag der Stadt Worms stark gemacht, mit dem Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur weiteren Förderung des SchUM-Besucherzentrums in Worms eingeworben werden sollen.
Als besonderes Highlight bezeichnete Monika Fuhr die Herausgabe einer SchUM-Sonderbriefmarke. In einer gemeinsamen Initiative hatten die Beauftragte und die Vorsitzende des Vereins SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V., Stefanie Seiler, in einem Schreiben an Bundesfinanzminister Christian Lindner angeregt, eine Sonderbriefmarke zu den SchUM-Stätten herauszugeben. Diese Anregung habe große Unterstützung erfahren und werde derzeit umgesetzt. Die öffentliche Präsentation werde voraussichtlich im Dezember dieses Jahres stattfinden. /Foto: Stadt Speyer)