"Die Freien Wähler Speyer begrüßen die Unterschutzstellung des "Brezelhäuschens" auf dem Postplatz als Denkmal, ein wahres Kunstwerk aus Metall und Glas, ein bedeutendes künstlerisches Element der grundlegenden und gelungenen Umgestaltung der Hauptstraße anlässlich der 2.000-Jahrfeier der Stadt Speyer." Das teilt der Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, Claus Ableiter, mit. 

In einem Antrag fordert er von der Verwaltung, Konzepze für die beiden Plätze westlich und östlich des Altpörtels vorzulege.
Hier der Antrag im ortlaut: "Insbesondere viele junge Bürgerinnen und Bürger haben uns mitgeteilt, dass praktisch immer, wenn sie sich mit Freunden zu Besuchen der Hauptstraße verabreden, als Treffpunkt das Brezelhäuschen" vereinbart wird. Viele kommen dort mit dem Bus an, andere schätzen die Möglichkeit in der Nähe ihr Fahrrad anzustellen.
Und alle schätzen die schattigen und bei Regen trockenen Sitzplätze und Unterstellmöglichkeiten an diesem wichtigen Treffpunkt der Jugend der Stadt Speyer.
Dieses kreative, verspielte und filigrane Kunstwerk und Baudenkmal, dieser Treffpunkt und trockne Unterstand für wartende Fußgänger von höchster Qualität sollte in der Tat unbedingt erhalten werden.
Gleichwohl können wir uns gut vorstellen, den Gedanken des Städteplaners und Architekten Prof. Stephan Böhm, der zusammen mit seinem Vater die Hauptstraße und das Kunstwerk entworfen hat und auch dessen Urheberrecht hält, aufzugreifen auf den Schwerpunkt des Postplatzes einen Brunnen zu bauen, der ästhetisch und kühlend und belebend ein weiteres Highlight setzt.
Den Freien Wählern erscheint das geforderte Stundenhonorar für Beratung und Verhandlung von 150 Euro je Stunde nicht überhöht im Hinblick auf folgende Empfehlungen der Bundesländer für Stundensätze von Auftragnehmer, Büroinhabern: Bayern 121 Euro, Berlin 184 Euro, Bremen 133 Euro, Sachsen-Anhalt 88 – 140 Euro. Selbst 120 Stunden kämen nur auf Kosten von 18.000 Euro verglichen mit über 100.000 Euro, die schon für Bürgerbeteiligung verausgabt wurden. Und das ohne greifbares Ergebnis.
Wir beantragen daher folgenden Beschluss des Stadtrates:
I. Die im Stadtvorstand zuständige Dezernentin wird beauftragt Prof. Stephan Böhm folgenden Auftrag anzutragen:
1. Ausschreibung eines Wettbewerbes für einen großen, kühlenden, wohlgestalteten und gut zu wartenden Brunnen für den Schwerpunkt des Postplatzes vorm Altpörtel als neuen Mittelpunkt des Platzes entsprechend der ursprünglichen Gestaltungsidee der Architekten Böhm. Für den Wettbewerb sollen 20.000 Euro im Haushalt 2025 vorgesehen werden. Für das Jahr 2026 sollen 250.000 Euro zur Realisation des Brunnens und dessen Umgebung vorgesehen werden.
2. Die Prüfung, ob das Bretzelhäuschen bei Realisation des Brunnens bereits seinen optimalen Platz gefunden hat oder die Versetzung des Bretzelhäuschens auf einen passenden Platz am Rand mit seinem Erhalt als Kunstwerk und beliebten Treffpunkt in Absprache mit der Landesdenkmalbehörde.
3. Die Ausarbeitung seiner Idee einer Begrünung des Platzes auf der Ostseite des Altpörtels.
II. Hilfsweise, wenn der Stadtrat sich für einen grundlegenden Entschluss wie unter I. noch nicht genug informiert fühlt, so beantragen wir, dass der Stadtverwaltung folgender Auftrag aufgegeben wird:
1. Die Verwaltung soll einen realistischen Plan für tatsächlich mögliche Umgestaltungsflächen auf dem Postplatz vorlegen, damit die Bürger und Rat ausreichend über die tatsächlichen Flächen informiert sind, die überhaupt zur Verfügung stehen: realistische Einzeichnung der erforderlichen Verkehrsflächen und Straßenradien für die verkehrliche Erschließung der Maximilianstraße für den Busverkehr/Notfallfahrzeuge wie Feuerwehr und Anlieferverkehr für die dortige Geschäftswelt und eventuell erforderliche schmalere Ausgestaltung des Bürgersteigs auf der Seite der angedachten Fahrspuren
Ebenfalls soll das Brezelhäuschen in diesem Plan realistisch dargestellt sein.
Wie kürzlich leider bekannt wurde, ist der Eingang zur Postgalerie von der Gutenbergstraße völlig entfallen, was wir zutiefst bedauern. Dieser Zugang stellte zum einen den einzig konsequent richten Zugang für behinderte Menschen, Kinderwagen und ältere Menschen dar, der durch weitere Maßnahmen auch nicht annähernd ausgeglichen werden kann. Zudem wird hierdurch jeder direkte Zugang zur Postgalerie von der Maximilianstr. abgeschnitten. Dies macht eine große und lange Rampe am Haupteingang nötig.
Realistisch darzustellen ist auch die bereits vertraglich fest vergebenen Bürgersteigbereich vor der Postgalerie an die Betreiber der Postgalerie: aufgeständerte Terrassenfläche für Gastronomie vor Postgalerie und "Kaffee IHM", auf den Bürgersteig verlagerte Treppe der Galerie sowie der Außenrampe von der Treppe bis zur Bahnhofstr. Diese Bereiche sind nämlich bereits durch unterzeichneten Vertrag für 20 Jahre, teils kostenfrei, an die Postgalerie vergeben.
2. Auch eine mögliche Unterbringung von Fahrrad-Stellplätzen an dieser so wichtigen Stelle ist im vorab zu erklären. Oder sollen die ausgeschlossen werden?

Claus Ableiter
Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Speyer"