Gastkommentar
von Petra Spoden
Es war ihre 5. Ratssitzung, die sie mit Bravour durchzog - wobei "durchzog" keineswegs abträglich gemeint ist. Stefanie Seiler, jung an Jahren, beherrscht die Kunst einer souveränen Sitzungsleitung. Dabei bewahrt sie durchaus höfliche Form und einen freundlichen Umgangston. Eine auf´s Dach bekam lediglich Sandra Selg, die für ihre SWG die "Art und Weise" bemängelte, mit der den Marktbeschickern die Verwendung von Plastiktüten untersagt worden sei.

Die OB brachte vor, dass für den Speyerer Wochenmarkt eine Übergangszeit von drei Monaten für die Umstellung der Verkaufsverpackung vereinbart wurde, nachdem Ladengeschäfte ihrerseits bereits eine bundesweite Anordnung akzeptieren mussten. Das Problem sei allgemein bekannt und hätte mit den Kritikern, von denen Selg berichtete, bei entsprechenden früheren Sitzungen besprochen werden können, so die Genannten zu den angebotenen Treffen gekommen wären. Als Selg in diesem Zusammenhang den Wochenmarkt als "größten Unverpacktladen unserer Stadt" bezeichnete, hatte sie prompt die Lacher aus anderen Fraktionen auf ihrer Seite, die gleichzeitig auf die Notwendigkeit konsequenten Handelns im Sinne des Umweltschutzes hinwiesen.
Eine Besonderheit, die diese Ratssitzung auszeichnete, ist übrigens auch die Disziplin mit der Redezeitverkürzung. Die Ampel wirkt! Nur zwei Personen - beides Juristen - schöpften den zeitlichen Rahmen aus und landeten mit ihren Redebeiträgen in der Gelbphase, wobei sie allerdings im Redefluss nicht unterbrochen werden mussten, da beide einfach nur zielgenau die ihnen gebotene Zeit nutzten. Feine Sache, diese Ampelregelung.
Die Farben der Ampel sollten allerdings keine psychologische Wirkung entfalten. Demnach käme nur noch den Grünen volle Akzeptanz zu. Gelb besagt "Vorsicht", - und Rot? Halt, nein! Rot war schon immer die Farbe der Liebe, schon vor Ampelzeiten. Lassen wir es doch bitte dabei....