Zum traditionsreichen Privilegienfest lädt die Saliergesellschaft für Samstag, 8. August, 17 Uhr in den Dom ein. Der Messfeier steht Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer vor. Er wird sich in seiner Predigt mit dem Codex Aureus Spirensis, einem überaus prachtvoll gestalteten Evangelienbuch des Mittelalters befassen.

Die Messe wird am Volksaltar zelebriert, die Gemeinde sitzt im Mittelschiff. Ein Ensemble der Speyerer Dommusik wird die Lichtermesse musikalisch gestalten. Anmeldungen nimmt das Pfarramt Pax Christi telefonisch unter 06232-102 140 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! entgegen. Bedingt durch die Corona-Pandemie müssen der gemeinsame Gang zu den Kaisergräbern und der traditionelle Empfang in der Vorhalle leider entfallen. Der Spendenerlös soll der Sozialen Anlaufstelle Speyer (SAS) am Festplatz für die Unterstützung der Obdach- und Wohnungslosen zugutekommen, legte die Salier-Gesellschaft fest.
Gebet für das Seelenheil Heinrich IV.
Die Feier geht auf die Verleihung umfangreicher Privilegien an die Bürger der Stadt Speyer durch Kaiser Heinrich V. zurück. Anlass hierfür war die Beisetzung seines Vaters Heinrich IV. im Speyerer Dom am 7. August 1111. Der Text der Vorrechte wurde über dem Hauptportal des Doms angebracht. Diese bedeuteten „die Befreiung von drückenden Erbschaftssteuern, Zöllen und unbezahlt zu erbringenden Dienstleistungen", so Alfred Schießler, Vorsitzender der Speyerer Salier-Gesellschaft. Der Kaiser verknüpfte den Erhalt der Privilegien mit einem Gebot: Er forderte die Bewohner Speyers auf, am Todestag seines Vaters mit Kerzen in den Händen zu einem Gedenkgottesdienst in den Dom zu kommen, um für das Seelenheil Heinrichs IV. zu beten. Des Weiteren hieß es in dem Gebot, dass „von jedem Hause ein Brot den Armen zum Almosen“ gegeben werden solle. Die Salier-Gesellschaft hat 1992 diese alte Tradition wieder aufleben lassen und feiert am ersten Samstag im August das Privilegienfest mit einem Gottesdienst im Dom. Dort wird der salischen Kaiser gedacht und deren Gräber mit Blumen geschmückt.