Von Heinz Forler
Der Warteraum ist auch an diesem Ausgabetag voll besetzt, vor der Tür des Speyerer Tafelladens in der Seekatzstraße warten Menschen auf Einlass. „Wir haben deutlich mehr zu tun als beispielsweise noch vor einem Jahr“, sagt Karin Maier, die Leiterin der gemeinnützigen Einrichtung.

In den vergangenen Monaten haben sich rund 200 bedürftige Mitbürger neu registrieren lassen, die für sich und ihre Familien gegen ein geringes Entgelt einkaufen wollen.
Aktuell versorgt die Tafel über 3.000 Kinder und Erwachsene, die auf Unterstützung angewiesen sind, mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs. Dazu zählen auch 30 Personen, die ihr Zuhause nicht verlassen können und auf den Bringdienst angewiesen sind. Mehr als zwei Drittel der Kundinnen und Kunden wohnen in der Domstadt, knapp ein Drittel in Schifferstadt sowie den Gemeinden im Umkreis.
„Nicht nur die Zahl der Kunden ist gestiegen, wir bekommen auch mehr Spenden. Ohne diese Hilfe könnten wir die Aufgaben gar nicht stemmen“, erklärt Leiterin Maier und ergänzt: „Dafür sind wird den Unterstützern sehr dankbar.“ Tafel-Mitarbeiter holen bei etwa 30 Discountern in Speyer und in den Umlandkommunen pro Woche sechs bis sieben Tonnen Lebensmittel ab, die im Laden umgehend sortiert und an Dienstagen sowie Donnerstagen ausgegeben werden. Dabei sind über 60 Ehrenamtliche im Einsatz. Neben den Supermärkten zählen immer wieder auch Firmen, Organisationen und Einzelpersonen zu den Unterstützern.
In Deutschland gibt es 970 Tafeln. Sie retten Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, und geben sie an Menschen in Armut weiter, die sich eine ausgewogene Ernährung oft nicht leisten können, heißt es beim Dachverband. Mit 60.000 Helferinnen und Helfern sind die Tafeln hierzulande eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen. Pro Jahr retten sie rund 265.000 Tonnen Lebensmittel und geben sie an bis zu zwei Millionen Menschen weiter.