Von Alexander Amberg
Drei Kämpfe - neun Punkte, eine perfekte Ausbeute auf dem Weg ins Finale. Mit Samswegen und Mutterstadt hat der AV 03 Speyer zwei direkte Konkurrenten um das Finale hinter sich gelassen. Beim Bundesligakampftag in der heimischen Halle bezwang der AV 03 mit einer soliden Leistung den SSV Samswegen.

Damit konnte El Capitano Jürgen Spieß mit Blick auf die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft am 27. April 2024 in Heidelberg verkünden: "Wir sind auf Kurs."
Was zunächst zögernd begann, mit 15 Fehlversuchen sowohl von Seiten der Gäste als auch der Gastgeber, entwickelte sich doch noch zu einem spannenden Duell. Zum Schluss fiel das Ergebnis deutlicher aus als erwartet: 786,1 Kilopunkte in der Gesamtwertung für den AV 03 Speyer, 652,9 Kilopunkte für den SSV Samswegen 1884.
Punktbester beim AV 03 war David Sanchez Lopez, der Vize-Europameister aus Spanien. Er sicherte dem Verein 157 Punkte. Simon Brandhuber, wie stets technisch einwandfrei, holte 139 Punkte. Die WM- und Olympiateilnehmerin Lisa Marie Schweizer zeichnete für 137 Punkte verantwortlich.
Sandra Hacker (116 Punkte) und Jonatan Partyka (110 Punkte) stellten einmal mehr ihren Wert für den AV 03 unter Beweis. Mit 173 Kilogramm im Stoßen zeigte Jürgen Spieß die erwartete Leistung. In der zweiten Hälfte für Julia Schwarzbach eingewechselt, holte er gemeinsam mit ihr 127,1 Punkte.
"Ich bin vollkommen zufrieden mit dem, was die Mannschaft Jahr für Jahr seit nunmehr 13 Jahren abliefert", erklärte Abteilunsleiter Frank Hinderberger. "Ich muss sagen, es macht einfach Spaß, mit Julia Schwarzbach und den ganzen Nationalhebern zusammenzuarbeiten. Aber auch unsere ‚Hobbysportler‘ Sandra Hacker und Jonatan Partyka sind Teamplayer vom Feinsten. Alle sind wichtig, um unsere Ziele zu erreichen."
Bei den Gästen fiel der Top-Heber Roberto Gutu auf. Der Deutsche Meister und Weltcup-Fünfte holte 155 Punkte für das vom Pech gebeutelte Samswegen. Der Samswegener Kapitän Björn Günther: "Das Glück war nicht auf unserer Seite. Aber trotz des verkorksten Saisonstarts stehen wir als Team zusammen."
Die nächsten Duelle stellen noch einmal Herausforderungen dar. Am 13. Januar 2024 tritt der AV 03 in Zwickau gegen den Chemnitzer Athletenclub an. Chemnitz hat zwei Gesichter: eines zu Hause, wo sie mit einer Bestleistung von knapp 800 Punkten aufwarten, und eins auswärts. Gegen Mutterstadt warteten sie lediglich mit 620 Punkten auf.
Am 27. Januar dürfte es in der Halle in der Raiffeisenstraße wieder laut werden, wenn die Fans des SV Germania Obrigheim anrücken, um ihre Mannschaft im Kampf gegen Speyer zu unterstützen.
"Wir sind vorbereitet", sagt Hinderberger, "und gehen konzentriert in die Paarungen im Januar. Auch hier wollen wir den ein oder anderen Punkt mitnehmen, sind jetzt aber nicht mehr in der Position, zu müssen."
Enttäuscht zeigte er sich hingegen von der Entwicklung der zweiten Mannschaft. Gegen die Kylltalheber Ehrang 1973 unterlag der AV 03 mit 283,8:186,6 Punkten. "Mit Wadim und Daniel Gormakow hatten wir zwei Jugendheber auf der Bühne, die ihre Sache perfekt machten", so Hinderberger. "Beide stellten neue Bestleistungen auf. Oliver Hofstätter, Ramona Schiff und Dominic Giesen gaben ebenfalls ihr Bestes, konnten aber gegen die ebenfalls ersatzgeschwächten Trierer nichts aurichten." Daraus resultiert nun der letzte Platz in der Tabelle. Nach nur einem Jahr in der Regionalliga droht der Abstieg in die Oberliga.
"Christina Spindler war verletzt", fügte AV 03-Ehrenvorsitzender Friedel Hinderberger hinzu. "Hätte sie mitgehoben, wäre das Ergebnis sicher knapper geworden."