Von Klaus Stein
Das waren zwar weitgehend die gleichen Spieler, aber doch eine andere Mannschaft als vor einer Woche, die in Dudenhofen am Samstag auf dem Platz stand. "Wir haben eingehend analysiert und die Mannschaft war sehr selbstkritisch mit ihrer Leistung", erklärte FV Dudenhofen Cheftrainer Steffen Litzel nach dem 3:1 (2:0) gewonnenen Oberligaspiel gegen den saarländischen Aufsteiger FSV Jägersburg die Wandlung.
Vor 275 begeisterten Fans zeigten die Gelb-Schwarzen über die gesamte Spieldauer Fußball vom Feinsten, lieferten ihr bisher bestes Saisonspiel ab. Einziger Wermutstropfen war die mangelnde Chancenverwertung. Gleich ein Dutzend bester Einschussmöglichkeiten wurde nicht genutzt.
Bereits in der 3. Minute stachen die Wespen zum ersten Mal zu, denn ein satter Schuss von Paul Stock aus 20 Metern in einem recht spitzen Winkel schlug ins lange Ecke des Gästetors ein. Danach lief der Ball bei den Platzherren, es wurde ansehnlich kombiniert, gepaart mit einer ordentlichen Portion Kampfgeist.
Jägersburg kam kaum zu Entlastungsangriffen und wenn sie einmal vor dem von Philipp Schilling bestens gehüteten FVD-Tor auftauchten, dann blieben sie harmlos. Nicht eine einzige echte Torchance hatten die Saarländer, was auch an der gut organisierten Dudenhofener Abwehr lag.
Die Litzel-Elf hatte sich das 2:0 (13.) redlich verdient. Wieder war es Stock, der einen Freistoß - von fast derselben Position wie beim Führungstor - gekonnt wieder ins lange Eck zirkelte.
"Das war unser bisher schlechtestes Spiel, der Gegner war in allen Belangen überlegen", gestand der sichtlich deprimierte Jägersburger Coach Tim Harenberg in der Pressekonferenz ein. Dann kann man nur unterstreichen.
Allerdings versäumte es der FVD, den Sack endgültig zuzumachen - trotz drückender Überlegenheit.
Immer wieder tauche die Abteilung Attacke der Gelb-Schwarzen, oft nach Vorarbeit von Marvin Sprengling, der eine klasse Leistung zeigte, überall zu finden war, sprühte vor Spiellaune, und Traumflanken schlug, im Gästestrafraum auf.
Stock, Kevin Bittner, bei dem sich Licht und Schatten abwechselten, Christopher Koch, ja sogar Mittelfeldkämpfer Rami Zein, scheiterten am eigenen Unvermögen oder wie Sprengling in der 74. Minute gleich zwei Mal am Torwart Mirko Vogel.
So kam es, dass bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der Ball im Strafraum an die Hand eines FVD-Spielers kam und Schiedsrichter Luca Schlosser regelkonform auf Strafstoß entschied. Beim platzierten Schuss von Frederic Ehrmann (80.) hatte Schilling keine Abwehrchance.
Plötzlich war die Partie wieder offen. Allerdings ließen die Wespen nichts mehr anbrennen. Sehendwert das Dribbling von Stock, mit dem er durch die Jägersburger Abwehr spazierte und nur durch
ein Foul zu bremsen war. Der Unparteiische verlegte das Geschehen an die Strafraumgrenze. Der Freistoß blieb in der Mauer hängen.
Nach Balleroberung im Mittelfeld durch Stock und dessen Zucker-Pass auf Sprengling krönte der nach einem Sololauf mit dem 3:1 (87.) seine Leistung.
Mit nunmehr 11 Punkten steht der FRV Dudenhofen punktgleich mit Arminia Ludwigshafen auf der 2. Tabellenplatz.
Am kommenden Samstag gilt es für den FVD, beim Tabellenvorletzten Herta Wiesbach die Leistung zu bestätigen. (Fotos: ks)