Von Klaus Stein
Bei seinem Heim-Auftaktspiel im Derby gegen den TB Jahn Zeiskam konnte der FC Speyer 09 in der Verbandsliga an die zum Saisonstart in Rülzheim gezeigten guten Leistungen anknüpfen. Es war bereits das zweite Spiel der Speyerer innerhalb einer Woche gegen einen weiteren unbequemen Gegner. In den ersten 45 Minuten war die Elf von Ralf Gimmy den Gästen in allen Belangen überlegen.

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Die Zwiebeldörfler spielten wie sediert, wie unter Beruhigungsmitteln. Den etwa 200 Zuschauer, zumindest den Anhängern der Heimmannschaft, gefiel es, zumal der Verein an diesem Tag sei 10-jähriges Bestehen feierte.
Die Heimelf konnte nach Beliegen schalten und walten. Die Blauen drängten die Gäste meist in ihre eigene Hälfte. Hätten die Zeiskamer in Kai Anschütz nicht so einen guten Torwart gehabt, es hatte ein Debakel geben können. Der Teufelskerl vereitelte einige der besten Einschussmöglichkeiten durch seine Glanzparaden wie gleich zu Beginn, als er einen Seitfallzieher von Mirco Müller reaktionsschnell entschärfte. Sein gegenüber, der neue FC-Torhüter Philipp Schilling, langweite sich hingegen, denn er hatte null zu tun.
Vielbeinig stellten die Zeiskamer ihr Tor zu. Es blieb Marvin Sprengling vorbehalten, seine Farben in Führung zu bringen, als er in der 25. Minute aus zehn Metern abzog und das Runde sozusagen über "Bande" den Weg ins Eckige fand.
Nur eine Minute später hieß es 2:0. Anschütz war zur Abwehr eines Speyerer Konters weit herausgelaufen und spielte den Ball vor die Füße von Sanel Catovic. Der fackelte nicht lange und der Ball landete nach 40 Metern Weg im verweisten Tor. Das war der einzige Patzer des Jahn-Keepers.
Speyer hatte bis zur Pause noch einige Torchancen, bei denen Anschütz seine Klasse unter Beweis stellte.
Der erste Angriff nach dem Seitenwechsel gehörte den Platzherren. Im Gegenzug war der defensiv eingesetzte Marc Thau bei seiner Abwehr nicht konsequent genug, verlor den Ball und Serkan Toker gelang der überraschende Anschlusstreffer.
Danach war Zeiskam wie ausgewechselt. Offensichtlich hatte dieses Tor wieder Zuversicht geweckt, doch noch punkten zu können. Die Blauen mussten sich eine Viertelstunde lang heftiger Attacken erwehren, wobei ihr Torwart endlich zeigen konnte, dass er ein Rückhalt für seine Mannschaft ist.
der FC 09 überstand diese Drangphase schadlos und konnte sich aus dem Druck befreien. Mit schönen Kombinationen, wie bereits vor der Pause gezeigt, hatten Sprengling und Co die Entscheidung mehrfach auf dem Fuß.
Es war Thau, der sich mehr nach Vorne orientiert hatte, der nach einer Klasse Vorarbeit von Sprengling dessen Zuspiel (84.) nur noch einzuschieben brauchte.
Danach wurde das meist recht faire Spiel von Zeiskamer Seite etwas nickelig geführt. Unangenehm fiel dabei Christoph Wörzler auf, der Thau mit einem heftigen Stoß in den Rücken gegen die Stange der Platzumrandung stieß und dafür gelb sah. Bereits zuvor hatte er bei fast jedem Zweikampf zu schmutzigen Tricks gegriffen. Der Unparteiische Fabian Vollmar hatte lange Gnade vor Recht ergehen lassen aber in der 87. Minute war das Maß voll und er schickte ihn vorzeitig zum Duschen. Praktisch mit dem Abpfiff erwischte es noch Marian Kolb.
In dieser Form hat der FC Speyer 09 durchaus das Format, in der Verbandsliga ganz Vorne mitmischen zu können.
Das Auswärtsspiel am Sonntag, 18. August (15 Uhr) beim Oberliga-Absteiger Idar Oberstein wird sicherlich auch kein Spaziergang. Speyerer Fans können in einem Bus mitfahren in die Edelsteinstadt. (Fotos: ks)