Der Südwestdeutsche Fußballverband plant ein umfangreiches und langfristig angelegtes Projekt zur Gewinnung und Förderung der jüngsten Kicker. Die Zielgruppen für das unter der Leitung von Verbandssportlehrer Heinz Jürgen Schlösser stehende Projekt sind sowohl die Kindertrainer als auch direkt die Spieler in den Vereinen.
Die Situation im Einstiegsfußball ist nicht erst seit Corona optimierungsfähig, insbesondere da die negativen Auswirkungen erfahrungsgemäß erst bei den älteren Jahrgängen bis hin zum Seniorenfußball erkennbar werden. "Wir müssen die Basis qualitativ und quantitativ stärken, sonst bekommen wir in unserer Sportart zukünftig noch größere Probleme", so der verantwortliche Verbandssportlehrer. "Es wird höchste Zeit, dass alle Verantwortlichen in Fußballdeutschland erkennen, dass dort für den Profi- und Amateurfußball die existenzielle Grundlage gelegt wird", so Schlösser weiter. Um dem entgegenzuwirken sollen in dem Projekt folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
- Intensive Kurzausbildung von Kindertrainern durch einen neuen Ausbildungsweg
- Direkte Trainer-Hilfen des Verbandes vor Ort durch feste Kindertrainer-Lotsen im Kreis
- Vermehrte Schnupperangebote/Unterstützung für Kindertagesstätten und Grundschulen
- Wiederbelebung des Bolzplatzfußballs und Integration der Inhalte in das Vereinstraining
- Schnelle und flächendeckende Einführung eines kindgerechten Spielbetriebes
- Spezielle Trainingshilfen während der Coronazeit
Konzipiert und umgesetzt wird das Grobkonzept durch eine ins Leben gerufene "Arbeitsgruppe Kinderfußball". Dort arbeitet der Verbandsjugendausschuss zusammen mit Kinderfußball-Experten die konkreten Maßnahmen aus, die durch ausgewählte Mitglieder des Lehrstabes in den Kreisen umgesetzt werden. Externe Experten aus Schule und Kindertagesstätten sowie Vereinskindertrainer werden ebenfalls temporär mit einbezogen.
Dabei verfolgt der SWFV nachfolgende Ziele:
- Beste Aus- und Fortbildungsbedingungen für Kindertrainer im Kreis schaffen
- Individuellen Betreuung/Begleitung der Kindertrainer vor Ort
- Qualitätssteigerung in der Trainings- und Spielbetreuung mit Kindern
- Gewinnung von fußballspielenden Kindern und eine langfristige Bindung an die Sportart
- Animation/Motivation zum Eigentraining
- Eine bessere Spielerqualität und Freude bei Training und Spiel durch altersgerechte Angebote gewährleisten
- Optimierung des Vereinsservice
- Allgemeine Aufwertung der Kinder und deren Trainer im Verein
Alle Entscheidungsgremien im Verband unterstützen und befürworten das Projekt und haben aus tiefster Überzeugung ihr Einverständnis zum Umsetzungs-Start gegeben. Die Kindertrainerexperten in jedem Kreis stehen bereits fest; zurzeit werden die Örtlichkeiten (Ausbildungszentren) in den Kreisen ausgelotet und bis Ende Februar festgelegt. Parallel dazu werden Inhalte ausgearbeitet und die Lehrstabsreferenten geschult. Sobald der fußballerische Lockdown beendet ist, kann sofort die Umsetzung in den Kreisen gestartet werden.