Von Klaus Stein
Beim Anpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Jean Luc Behrens leuchtete der Himmel an der Kirchenallee noch in strahlendem Blau. Für die Fans des TuS Mechtersheim unter den 130 Zuschauern zog allerdings bereits in der 2. Minute die erste dunkle Wolke auf, denn die Gäste aus dem Saarland gingen durch Fabio Götzinger in Führung.
Noch gab es Hoffnung bei den TuS-Anhängern, denn es blieben weitere 88 Minuten, die Scharte auszuwetzen. Der Mechtersheimer Trainer Ralf Gimmy hatte wohl einen Plan, der war allerdings schnell hinfällig. Die Römerberger spielten fortan kopflos, hatten keine Antwort auf die schnell vorgetragenen Attacken der gut miteinander harmonierenden Dillinger.
Seine junge, neu zusammengestellte Mannschaft habe gegen die gut eingespielten, erfahrenen Diefflener ausgesehen wie eine Schülerelf, so Gimmy bei der Pressekonferenz: „Was nützt uns eine junge Mannschaft, wenn wir keine Punkte holen.“
Zuvor hatte er so etwas wie die Höchststrafe erhalten, denn Gästetrainer Thomas Hofer hatte Mitleid gezeigt, sprach den Mechtersheimer Mut zu.
Ganz dunkel wurde es für die Blauen in der 8. Minute, als Chris-Peter Hase auf 2:0 aus Sicht der Gäste erhöhte. Und das fußballerische Unwetter nahm seinen Lauf, denn die Platzherren kamen kaum bis an den Strafraum der Rot-Weißen. Einige Halbchancen, aber praktisch keine echte Torchance stand für den TuS im gesamten Spiel zu Buche und der Gästetorwart langweilte sich zwischen den Pfosten.
Anders hingegen sein vis-a-vis Maxime Klein, der alle Hände und Füße voll zu tun hatte, denn im Minutentakt tauchten Diefflener vor seinem Kasten auf. Wieder war es Götzinger, der mit dem 0:3 (37.) das Spiel zugunsten des FV faktisch entschied.
Der TuS hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn es zur Pause 6:0 für Diefflen gestanden wäre.
Waren die Anhänger der Blauen anfangs noch optimistisch, dann wütend, wurden sie zunehmend resignierter angesichts der indiskutablen Leitung ihrer Mannschaft, die in allen Belangen unterlegen war.
Da half auch ein Alexander Biedermann nichts, der ebenso kopflos über den Platz lief wie seine Kammeraden.
Die zweite Halbzeit war ein Abbild der ersten 45 Minuten, denn die Rot-Weißen hatten weiter alles im Griff. "Die hatten bestimmt 40 Standartsituationen." Diese
Aussage Gimmys belegt die drückende Überlegenheit des FV.
Noch zwei Mal musste Klein hinter sich greifen, denn Fabian Poss (80.) und noch einmal Haase (90.) sorgten für den Endstand.
Bleibt zu erwähnen, dass der TuS-Keeper vor dem 0:4 einen Strafstoß gehalten hatte - das nachfolgende Tor resultierte aus dem anschließenden Eckball.
Das Ganze hätte auch zweistellig ausgehen können, denn zwei Tore erkannte der Unparteiische wegen Abseits nicht an.
"Wir werden jetzt kommende Woche beim Tabellenführer Wiesbach alles geben", kündigte der TuS-Chefcoach an. (Fotos: ks)