Kein Glück, und dazu noch Pech. So kann man das Spitzenspiel der Verbandsliga zwischen dem FC Speyer 09 und seinem Gast, SV Alemannia Waldlagesheim, auf einen kurzen Nenner bringen. Der 1:4 (0:1) Sieg der Oberliga-Fahrstuhlmannschaft stellt den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Die Gastgeber begannen druckvoll und erspielten sich in einem guten, schnellen Verbandsligaspielschnell zwei gute , um nicht zu sagen "Hundertprozentige" Möglichkeiten, in Führung zu gehen.

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Der Waldalgesheimer Torwart Pasquale Patria musste mehrfach seine Qualität zwischen den Pfosten demonstrieren, um seine Grünen vor einem Rückstand zu bewahren.
Auf der anderen Seite war hingegen Peter Schilling machtlos bei einem Kopfball von Julius Haas (17.) nach einem Eckball. Es scheint ein Fluch auf den Blau-Schwarzen zu liegen bei Standartsituationen.
Der FC ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen und hatte mit Marvin Sprengling und Nico Schubert zwei gefährliche Angreifer, die sich weiter Chancen erarbeiteten. Auch Marc Thau schaltete sich immer wieder in die Offensive mit ein.
Waldalgesheim stand insgesamt sehr gut und konnte so immer wieder die ballführenden Spieler attackieren, Ballverluste bei den Domstädtern provozieren. Sperengling wusste auch das Gegenmittel, nämlich schnelles Kurzpassspiel und Doppelpässe, wie er lautstark kundtat.
Kurz vor der Pause hatte Sprengling eine weitere große Möglichkeit zum Ausgleich, aber Patria war auf dem Posten. Mit zweierlei Maß wertete Schiedsrichter Patrik Laier zwei Hand-Situationen: während er Sprenglings angeschossenen Arm aus kurzer Entfernung ahndete, verwehrte er den Gastgebern bei einem deutlichen Handspiel Waldalgesheims den fälligen Strafstoß.
Speyers Trainer Ralf Gimmy reagierte in der zweiten Halbzeit auf die Waldalgesheimer Taktik, nahm Edonart Leposhtaku heraus und brachte dafür Abwehrrecke Kelly Botha. Ugo Nobile rückte als zweiter Sechser ins Mittelfeld. Diese Maßnahmen zeigten Wirkung, denn in der Folgezeit wurden der Tabellenführer in der eingenen Hälfte festgenagelt. Plötzlich gewann der FC die Bälle im Mittelfeld. Leider konnten Schubert, Sprengling oder Adrian Malburg die sich ihnen bietenden Chancen nicht verwerten, denn entweder brachte noch ein Abwehrspieler den Fuß dazwischen, angelte der Torwart sich den Ball oder rettete die Latte.
Eine Schlüsselszene ereignete sich in der 65. Minute, als FC-Kapitän Marc Thau nach einem Allerweltsfoul in einem recht fairen Spiel die gelbe Kart sah - es war seine zweite, so dass die rote folgte.
In den nachfolgenden fünf Minuten zeigte Waldalgesheim seine Cleverness, denn mit drei Toren (67, 69, 72.) nutzten sie eine kurze Phase der Neuorganisation der Blau-Schwarzen gnadenlos effizient aus, wobei ihnen beim 2:0 auch noch das Glück hold war, denn der Schuss von Daniel Pflüger wurde so abgefälscht, dass Schilling keine Abwehrchance hatte.
Die Speyerer steckten trotz des Nackenschläge nicht auf und kamen durch Nobile (74.) in Unterzahl noch zum "Ehrentreffer".
"So viel Glück wie heute hat Waldalgesheim nicht immer", tröstete sich Gimmy nach dem Spiel. Bis auf die Chancenverwertung stellte er seiner Mannschaft ein zurecht gutes Zeugnis aus und die Saison sei noch lang. (Fotos: ks)