Eine Mischung aus Vorfreude und Anspannung liegt in der Luft, wenn man sich, in den Tagen vor dem wichtigen Spiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen, bei den Eulen-Fans umhört. Beides will auch die Mannschaft von Trainer Ben Matschke am Sonntag von Beginn an auf die Platte bringen. Mit Nordhorn gibt der erste Aufsteiger in dieser Saison seine Visitenkarte in der Eberthalle ab und die Mannschaft aus der Grafschaft Bentheim ist trotz des derzeit letzten Tabellenplatzes in der LIQUI MOLY HBL nicht zu unterschätzen.
Ein Blick auf den bisherigen Saisonverlauf der HSG zeigt viele Parallelen zu den Spielen der Eulen. Deutlichen Niederlagen wie gegen Magdeburg (39:27) oder die Rhein-Neckar Löwen (17:27) stehen knappe Ergebnisse gegen Erlangen (26:25) oder GWD Minden (25:26) gegenüber. Im letzten Auswärtsspiel beim aktuellen Tabellenführer TSV Hannover-Burgdorf verpasste Nordhorn beim 30:29 sogar nur ganz knapp eine Sensation. Der bisher einzige Saisonsieg gelang (wie den Eulen) beim 33:30 gegen SC DHfK Leipzig. Auch beim jüngsten Auftritt gegen die Füchse Berlin hielt der Aufsteiger lange gut mit, führte nach einer Viertelstunde, bevor das Endergebnis mit 24:34 doch noch recht deutlich ausfiel. Will die Mannschaft von Trainer Geir Sveinsson in der Tabelle nicht vorzeitig den Anschluss verlieren, muss sie am Sonntag unbedingt punkten und steht damit genau so unter Druck wie die Eulen.
Ben Matschke hat die deutliche 27:19-Niederlage beim TBV Lemgo mit seiner Mannschaft in dieser Woche aufgearbeitet und analysiert. Knackpunkt in dieser Partie war, wie schon oft, die Offensivleistung mit zu vielen technischen Fehlern und vergebenen Chancen. Das muss gegen den Aufsteiger verbessert werden, denn es wird bis zum Schluss ein Spiel auf Augenhöhe erwartet, in dem Kleinigkeiten am Ende entscheiden können. Auch die Torhüter werden am Sonntag im Blickpunkt stehen und der neu verpflichtete Gorazd Skof, der schon in Lemgo zu überzeugen wusste, wird sein Heimdebüt geben.
Dritter wichtiger, und am Ende vielleicht entscheidender, Faktor werden die wieder mehr als 2.300 Fans sein, denn sie können nicht nur die Eulen nach vorne tragen, sondern auch den Gegner unter Druck setzen und in schnelle Abschlüsse treiben. Ben Matschke hat schon oft erwähnt, dass der Impuls von der Platte auf die Ränge überspringen soll. In diesem so wichtigen Spiel muss der "Pulsschlag der Eberthölle" die Spieler von der ersten Minute bis zur letzten Sekunde motivieren und beflügeln, um dieses unvergleichliche Gefühl zu erzeugen, für das Mannschaft und Fans stehen. (spi)
Stimmen zum Spiel:
Ben Matschke:
"Über die Bedeutung dieses Spiels müssen wir nicht reden, denn das wissen Nordhorn und wir natürlich auch. In der frühen Phase der Saison ist es einfach wichtig, das Spiel zu gewinnen und dafür werden wir alles geben. Wir haben die ganze Woche gut trainiert und uns intensiv auf das Spiel vorbereitet. Ganz entscheidend wird am Sonntag die Halle sein, denn sie kann am Ende den Unterschied machen. Ich hoffe auf einen echten Heimvorteil und die Bereitschaft von den Rängen die Mannschaft, egal in welcher Phase, zu unterstützen. Nordhorn hat mit den aktuellen Ergebnissen gezeigt, dass sie in die Liga gehören und auch gut mithalten können. Ich erwarte ein enges Spiel bis in die letzte Aktion oder sogar den letzten Wurf. Und dann ist entscheidend, dass die Halle den Unterschied zu unseren Gunsten ausmacht. Ich freue mich auf dieses Spiel, weil es allen bewusst
macht, wofür man trainiert und es für uns alle eine große Bedeutung hat. Die Chance zu gewinnen ist da und diese Möglichkeit sollte bei den Spielern permanent greifbar sein. Und die Aussicht zusammen mit einer euphorischen Halle mal wieder eine Humba zu singen, sollte alle beflügeln."
Kai Dippe:
"Das Spiel gegen Nordhorn ist natürlich sehr wichtig für uns, denn es geht gegen einen direkten Konkurrenten und mit einem Sieg würden wir den Abstand auf zwei Punkte vergrößern. Nach den Spielen in Lemgo und auch gegen den BHC, wo wir nur die letzten zehn Minuten gut gespielt haben, müssen wir von Anfang an schauen, dass der Ball gut läuft und wir unsere technischen Fehler reduzieren. Trotzdem müssen wir in eigener Halle mit ganz viel Mut und Selbstvertrauen auftreten, um am Ende etwas Zählbares mitzunehmen. Wir sind gut eingestellt, haben gut trainiert und freuen uns alle auf das Spiel."
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