Von Angelika Schwager
Bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften in der offenen Klasse in Brandenburg, bekannt für Wind und Wellen, und der ersten Leistungsüberprüfung der Junioren waren die Athleten der Rudergesellschaft Speyer vorn dabei. Die Kleinbootmeisterschaft wird dabei nach den üblichen Regularien internationaler Meisterschaften (Vorlauf, Hoffnungslauf, Viertelfinale…) ausgetragen und ist die erste Grundlage für die Nominierungen für die Nationalmannschaft.
Für die U23-Athleten fungiert die Kleinboot-Meisterschaft zugleich als erste "Rangliste". Bei den Junior A-Athleten wird gleichzeitig die sogenannte "Leistungsüberprüfung" für die Startplätze bei internationalen Regatten durchgeführt. Hier müssen alle aufgrund ihrer Leistungen bei den regionalen Langstreckenregatten eingeladenen 36 Boote (jeweils zwölf aus den Regionalverbänden Südwest, Nordwest und Ost) drei Rennen bestreiten. Bereits die Platzierungen in den 6 Vorläufen entscheiden über die Plätze 1-18 bzw. 19-36. Der Zwischenlauf entscheidet dann über die Teilnahme an den Finalläufen A bis C bzw. D bis F. Auf der Basis der Finalergebnisse werden zu guter Letzt Mannschaftsboote zusammengesetzt, die dann ein letztes Finale bestreiten.
Im Junior A-Zweier ohne Steuermann waren für die RGS Leon Gronbach und Maximilian Brill dabei. Im Vorlauf ruderten sie sich in die vordere Hälfte des Feldes und konnten sich im Zwischenlauf für das B-Finale qualifizieren. Hier erreichten sie nach einem sehr starken Endspurt den zweiten Platz in 6:56 Minuten und damit Platz acht in der nationalen Gesamtwertung. Damit haben sie eine sehr gute Ausgangsposition für das zweite Ranglistenrennen geschaffen, das Ende Juni in Hamburg ausgetragen wird. Dieses entscheidet dann über die Nominierungen für die Junioren-Weltmeisterschaft, die dieses Jahr auf der olympischen Regattastrecke in Paris stattfindet.
Ole Bartenbach präsentierte sich nach einer sehr starken Vorleistung bei der Langstrecke in Leipzig sowie einen top Ergowert von 6:03 Minuten mit seinem Partner Valentin Wiering aus Trier erneut sehr gut in Form. Sie erreichten im Senior A-Zweier ohne Steuermann im B-Finale den fünften Platz in 6:46 Minuten. Dies bedeutet Platz elf im Senior A-Bereich, aber gleichzeitig einen hervorragenden zweiten Platz im U23-Bereich. Das Saisonziel, einen Achterplatz für die U23-WM zu ergattern, scheint für Ole Bartenbach mehr weiterhin realistisch.
Außergewöhnlich stark besetzt ist dieses Jahr der leichte Männer A-Bereich, da sich viele Athleten für die letzte Olympiasaison im leichten Männer-Doppelzweier bewerben. Tim Streib, noch U23, zeigte im leichten Männer A-Einer einen sehr starken Vorlauf. Im Viertelfinale hatte er dann etwas Los-Pech und drei sehr starke Ü23-Kollegen als Gegner. Nach einem starken Halbfinale konnte er sich jedoch für das C-Finale qualifizieren, wo er in 7:14 Minuten Dritter wurde. Zusammen mit den sehr guten Vorergebnissen aus Leipzig ist Tim Streib damit aktuell auf Platz sieben bei den leichten U23-Männern und zur Mannschaftsbildung nach Hamburg eingeladen. Die weiteren entscheidenden Rennen werden für ihn die internationale Regatta in Duisburg und ebenfalls die zweite Ranglistenentscheidung im Juni in Hamburg sein.