Von Klaus Stein
Wer sich aufmerksam durch Speyer bewegt dem ist sicherlich schon aufgefallen, dass die Pflanzeninseln an den Straßenrändern seit einiger Zeit mit einer Art Schotter abgedecht werden - Aktuell an der Friedrich-Ebert-Straße. Fachleute nennen das "mineralischem Mulch". speyer-info hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt, ob man damit sogenannte "Steinwüsten" schaffen wolle oder ob es sich um ein Pflanzkonzept handle, das der zunehmenden Trockenheit geschuldet sei.
"Der Bepflanzung und der Verwendung von mineralischem Mulch liegt ein Konzept zugrunde, das auf die Ergebnisse von verschiedenen Versuchsreihen (beispielsweise durchgeführt im Hermannshof in Weinheim) rund um die Verwendung von Stauden im öffentlichen Grün, die Mischpflanzung dieser und die Reduzierung des Pflegeaufwands durch die Verwendung pflegeleichter Stauden zurückgeht", so die Antwort.
Die seit 2001 im Hermannshof und in anderen Städten angewendeten Staudenmischungen wurden 2005 in einem Pilotprojet in die Stadt Speyer transferiert. Die Verkehrsteiler im Kreuzungsbereich Friedrich-Ebert-Straße/Iggelheimer Straße wurden damals von der Stadtgärtnerei mit einer Stauden-, Gehölzbepflanzung und auch dem mineralischen Mulch angelegt beziehungsweise umgestaltet. Im Jahr darauf folgte dann der Kreuzungsbereich Friedrich-Ebert-Straße/Wormser Landstraße, so die Stadt.
Gemäß dem zugrundeliegenden Konzept müssten Pflanzflächen bei Verwendung von mineralischem Mulch immer vegetationsorientiert, nicht steinorientiert sein.
Betrachte man sich die mit mineralischem Mulch bedeckten Pflanzflächen im Speyerer Stadtgebiet, so erkenne man eine Verwendung von Stauden, Gehölzen und auch Zwiebelpflanzen, welche für Insekten einen hohen Wert haben.
"Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es der Stadt auf keinen Fall darum geht, sogenannte Steinwüsten zu fördern, bei denen in erster Linie der Stein im Vordergrund steht. Stattdessen geht es der Abteilung Stadtgrün darum, robuste, auch Trockenheitsphasen überstehende Bepflanzung zu wählen, welche für das öffentliche Grün, also auch für Verkehrsflächen, geeignet sind." (Foto: ks)