Rund 20.000 Solaranlagen mit einer Leistung von ca. 300 Megawatt wurden nach der Statistik der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister in Rheinland-Pfalz im Jahr 2022 (Stand 22.12.2022) zugebaut. Zu wenig, sagen der Verband für Wirtschaft und Umwelt und der Verband der Solarenergie. Denn der rheinland-pfälzische Thinktank, die Initiative Südpfalz-Energie e.V. (ISE), habe in seiner 2021 veröffentlichten Meta-Studie einen Zubau von jährlich 3.400 Megawatt Photovoltaikleistung errechnet, um bis 2040 eine klimaneutrale Energieversorgung in Rheinland-Pfalz zu erreichen.

Das Land habe noch nicht einmal 10 Prozent seines notwendigen jährlichen Zubaus zu verzeichnen. Das sei zu wenig, um die Energieversorgung in Rheinland-Pfalz auf einen zukunftsfähigen Weg zu bringen, so der stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Solarenergie, Wolfgang Thiel aus Hergersweiler.
Selbst das zu geringe Ziel der Landesregierung mit jährlichen Zubauraten von 500 Megawatt Solarleistung sei ähnlich wie 2021 verfehlt worden. Damit würden in den ersten beiden Regierungsjahren der rheinland-pfälzischen Ampel bereits rund 400 Megawatt Solarleistung fehlen, um das selbstgesteckte Ziel im Koalitionsvertrag zu erreichen. Der Landessolarverband fordert deshalb ein beherzteres Vorgehen der Landesregierung im kommenden Jahr. Zwar werde mit dem Inkrafttreten des Landessolargesetzes, den steuerlichen Erleichterungen durch die Bundesregierung und dem kommunalen Förderprogramm KIKIP neue Impulse für den Photovoltaikausbau 2023 erwartet, aber entscheidend sei am Ende wie viele Investitionen in konkreten PV Anlagen im Marktstammdatenregister ihren Niederschlag finden. Dabei sei der Rucksack der verfehlten Ziele in den ersten Regierungsjahren zu groß und könnten mit den neuen Maßnahmen nicht ausgeglichen werden, so der Verband für Wirtschaft und Umwelt.