von Michael Stephan
Bad Ischl, eine charmante Kleinstadt und das kulturelle Zentrum des Salzkammergutes. Ein Kurort mit Tradition, untrennbar verbunden mit Kaiserin Elisabeth (Sisi) von Österreich. "Die grauen Felsruinen, der Burg am Wildenstein, vom Sonnenlicht beschienen schau`n ernst ins Tal hinein. 

Mein Herz, der Trümmerhaufen von längst zerstörtem Glück, es wähnt im Zeitenlaufe noch einmal sich zurück" (Kaiserin Sisi).
"Ich bin ein Sonntagskind, ein Kind der Sonne", beginnt Elisabeth Amalie Eugenie von Österreich-Ungarn ein selbstverfasstes Gedicht. In der Tat ist sie ein Christkind - geboren am
24.Dezember 1837 in München. Sisi, wie Elisabeth liebevoll genannt wird, wächst mit ihren sieben Geschwistern unbeschwert auf. Mit 15 Jahren lernt die Teenagerin erstmals das Salzkammergut kennen. Sie begleitet im Sommer 1853 Mutter Ludovika und Schwester Helene nach Bad Ischl. Hier sollten sich Kaiser Franz Joseph und Helene verloben. Doch der österreichische Kaiser verliebt sich in Sisi und hält um ihre Hand an. Am 18. August wird im ehemaligen Hotel Austria - dem heutigen Standesamt von Bad Ischl - Verlobung gefeiert. Am 24. April 1854 heiratet Sisi in Wien. Ein Jahr später kommt Tochter Sophie auf die Welt. Ihre Schwiegermutter und Tante Erzherzogin Sophie übernimmt die Erziehung der Kleinen.
Auch deren Geschwister Gisela und Rudolf nimmt sie unter ihre Fittiche. Sie ist überzeugt, dass Sisi zu jung und unerfahren für die Erziehung ihrer Kinder ist. Sisi fühlt sich am Kaiserhof von Anfang an eingeengt. Sie wird krank. Auf Anraten der Ärzte fährt Sisi nach Madeira, wo sie frei vom strengen Hofzeremoniell regelrecht aufblüht. Sie beschließt, ihre neugewonnene Freiheit auszuleben und ernennt Reisen zu ihrer Lieblingsbeschäftigung.

Sechs Jahrzehnte lang verbringen Sisi und Franz Joseph ihre Sommermonate in Bad Ischl. Sie lieben die unberührte Natur im Salzkammergut und gehen gerne wandern. Eine Route führt an der Ruine Wildenstein vorbei. Der Ruine widmet Sisi ein Gedicht (siehe oben). Zum Schreiben zieht sich die Kaiserin ins Marmorschlössl zurück, ein kleines Teehaus 500 Meter von der Kaiservilla entfernt. Das Kaiserpaar genießt die mineralhältigen Solebäder, von denen auch Schwiegermutter Sophie schwärmt. Ihr Arzt hat ihr zu Anwendungen im Solebad geraten, danach wird sie schwanger. Kaiser Franz Joseph und dessen Brüder werden daher auch Salzprinzen genannt.
Im Juki 1898 kommt Sisi zum letzten Mal nach Bad Ischl. Sie trifft sich mit dem Kaiser und fährt nach Deutschland und die Schweiz. Amn 10. September dieses Jahres wird sie in Genf mit einer Feile erstochen. Der Leichnam der Ikone wird nach Wien überführt, sieben Tage später findet Sisi in der Kapuzinergruft ihre letzte Ruhe. Der Mythos Sisi lebt in ihren Heimen weiter. So kann ihr Lebensstil heute noch in der Kaiservilla in Bad Ischl und im Sisimuseum in Schloss Fuschl bewundert werden.
Heute ist das Stadtbild von Bad Ischl durch die Bauten des Historismus, im besonderen der Gründerzeit, geprägt. Die Stadt nennt sich auch "Kaiserstadt", im Gedenken an Kaiser Franz Joseph.
Besonderes in Bad Ischl; Kaiservilla und Kaiserpalast, Lehar Villa, Museum im Marmorschlössl, Stadtpfarrkiche St. Nikolaus mit besonderen Fresken von Geord Mader und Altarbilder von Leopold Kupelwieser, Kalvarienbergkirche, Friedhof (1719 angelegt, mehrmals erweitert, mit Ruhestätten bedeutender Persönlichkeiten wie Leopold Hasner,
Franz Lehar, Richard Tauber, Leo Perutz. Postamtsgebäude (1895 erbaut), Trinkhalle (1829 bis 1831 erbaut), Burgruine Wildenstein, Konditorei Zauner (berühmte ehemalige k.u.k. Hof-Zuckerbäckerei, bereits in der sechsten Generation von der Familie Zauner geführt).

Infos: Tourismusverband Bad Ischl, Auböckplatz 5, A-4820 Bad Ischl, Tel. 0043/6132-277570; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Hinkommen: Bahn: Bad Ischl liegt an der Salzkammergutbahn; Bahnhof im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe des Kurzentrums
Auto: B 145 (Salzkammergut-Straße) und B 158 (Wolfgangsee-Straße) verbindet Bad Ischl mit Salzburg
Bus: Bad Ischl ist mit Salzburg, Gmunden, St. Wolfgang und Hallstatt verbunden.