Der Briefwechsel des bedeutenden Künstlerehepaares der Moderne Hans Purrmann (1880-1966) und Mathilde Vollmoeller (1876-1943) stieß schon 2019 auf große und breite Resonanz: Der erste Band „Sehnsucht nach dem Anderen“ mit ihrer Korrespondenz aus den Jahren 1909 bis 1914 wurde sehr anerkennend in den Medien gewürdigt und liegt seit diesem Herbst sogar in einer 2. Auflage vor.

Dieser erste Band wird nun ergänzt und vervollständigt durch die Edition von über 100 Briefen beider Künstler aus den Jahren 1915 bis 1943, dem Todesjahr von Mathilde Vollmoeller-Purrmann: „Stürmische Zeiten“.
Dieser Titel, der auch gut auf unsere heutige Zeit zu passen scheint, gewährt sehr lesenswerte und spannende Einblicke in die Kunstwelt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die geprägt ist vom Aufschwung der Kunst und Wissenschaft zum Jahrhundertwechsel, dem Ersten Weltkrieg, der Inflation sowie den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und der NS-Zeit, als Purrmann als entarteter Künstler galt.
Der mit der Familiengründung eintretende Rollenkonflikt innerhalb ihrer Ehe steht exemplarisch für viele vergleichbare Künstlerpaare. Auch in dieser von historischen, künstlerischen und persönlichen Umbrüchen geprägten Zeit zwischen Berlin, Langenargen, Rom und Florenz sind Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann fest verwurzelt in der künstlerischen Avantgarde Europas.
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Purrmann-Hauses Speyer wird die Edition der bisher unbekannten Briefe des Künstlerpaares aus den Beständen des Purrmann-Hauses Speyer und des Hans Purrmann Archivs in München nun vorgestellt. Wie schon Band 1 wurde sie von den KunsthistorikerInnen Felix Billeter (Hans Purrmann Archiv München) und Maria Leitmeyer (Purrmann-Haus Speyer) herausgegeben, zusammengestellt, kommentiert sowie mit Einleitungen und mit bisher unbekanntem Fotomaterial und Dokumenten versehen. Karin Althaus, Kuratorin der Städtischen Galerie im Lenbachhaus Müchen, würdigt in ihrem Vorwort die Bedeutung der Publikation und rundet den Blick auf das Künstlerpaar ab.
Mit der wissenschaftlichen Bearbeitung sowie der Erschließung und Nutzbarmachung dieses umfangreichen Konvoluts authentischer Quellen wird ein weiterer wichtiger Markstein in der kunsthistorischen Forschung der Klassischen Moderne gelegt. „Stürmische Zeiten“ reiht sich somit ein in wissenschaftliche Publikationen vergleichbarer Künstlerpaare wie zum Beispiel Wassily Kandinsky und Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin oder Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker.
Die Publikation ist ab sofort im Purrmann-Haus Speyer (Bestellungen gerne per E-Mail an:
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