Noch ist nicht klar, ob und unter welchen Bedingungen im Dezember wieder Kulturveranstaltungen stattfinden können. Aber die Vorweihnachtszeit und den Jahreswechsel ganz ohne Konzerte zu erleben, sei nur schwer vorstellbar, sagen Kulturbürgermeisterin Monika Kabs und Fachbereichsleiter Matthias Nowack einhellig beim Pressegespräch im Rathaus.
Und deshalb halte man fest an den Plänen zu einer kleinen Konzertreihe am Wochenende vor Weihnachten, auch wenn sie "nur" unter strengen Hygieneauflagen und mit begrenzten Besucherzahlen stattfinden kann. Bei dem so geplanten "Xmas-Special" vom 18. bis 20. Dezember werden vor allem Speyerer Musikerinnen und Musiker auf der Bühne der Stadthalle stehen.
Der Konzertreigen kurz vor Weihnachten beginnt am Freitag, 18. Dezember, 20 Uhr mit Speyers dienstältester Rock’n’Roll Kapelle, mit "Rudolph und den Renntieren". Das klassische
Rock’n’Roll Trio, bestehend aus Thomas Hoppe an der Gitarre und Gesang, Vladimir Stalinsky am Kontrabass und Mike Fehn am Schlagzeug spielt moderne amerikanische Tanzmusik und deutsche Wirtschaftswunderschlager aus den 50er bis frühen 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts im authentischen Sound und Stil dieser goldenen Zeit. Ein Stelldichein mit Elvis, Chuck Berry, Peter Kraus und Ted Herold. Im Dezember fehlen natürlich auch nicht die legendären Renntier-Interpretationen internationaler Weihnachtshits inklusive der Kultweihnachtsbaumkugeln.
Weiter geht´s am Samstag, 19. Dezember, 20 Uhr mit der "Jimi Hering Weihnachts Experience". Alle Jahre wieder holen die wahren Helden des Minimalismus im Allgemeinen und der Vorweihnachtszeit im Besonderen die Maronen aus dem ewigen Feuer der Belanglosigkeit, dass selbst die Herren aus dem Morgenland blass werden (ja, alle drei) und die Myrrhe ob ihres nutzlosen Daseins vor Scham welkt. In einem heiter-besinnlichen, zuweilen furiosen Weihnachts-Mash-Up geben sich deutsche Weihnachtstradition, Rock, Blues, Soul und Jazz ein munteres Stelldichein. Das alles dargeboten im speziellen Jimi Hering Sound und unter Anwendung aller zur Verfügung stehenden Mittel. Ungezügelte Fantasie, liebevolle Respektlosigkeit und detailverliebte Spontanität. Unterhaltsamer kann man wohl kaum auf das Christkind warten.
Am Sonntag, 20. Dezember, 20 Uhr wird die Jazz-Saxophonistin Alexandra Lehmler – eine der Vorzeigemusikerinnen der deutschen Szene – mit ihrem paritätisch besetzten deutsch-französischen Quartett "sans mots" Musik erklingen lassen, die in höchstem Maße lebendig ist: Die Trägerin des Jazzpreises Baden-Württemberg 2014 und Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg ist eine brillante Überzeugungstäterin mit dem Hang zum Besonderen, die eine sehr persönliche Balance zwischen Leidenschaft und Ausdruckswillen einerseits und der Sinnlichkeit von Groove und Melodie andererseits anstrebt. Zusammen mit dem italienischen Gitarristen Federico Casagrande, dem französischen Schlagzeuger Patrice Heral und dem Kontrabassisten Matthias TC Debus verwendet sie Motive aus der Weltmusik und bewegt sich mit gleicher Überzeugung in minimalistischen oder elektrifizierten Klanglandschaften.
Wir müssen flexibel und rasch auf veränderte Rahmenbedingungen und neue Corona-Verordnungen reagieren, heißt es aus dem Kulturbüro der Stadt. Das ursprünglich in der Halle 101 in Zusammenarbeit mit dem Rockmusikerverein geplante "Xmas Special" ist jetzt in die Stadthalle verlegt worden, nachdem die Halle 101 im Dezember durch das Corona Abstrichzentrum belegt ist. Karten für die drei Weihnachtskonzerte gibt es zum Preis von 15 Euro bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen. Übrigens: Man kann auch ein Kultur.Support Ticket zum Preis von 20 Euro kaufen, um die Speyerer Xmas-Konzerte zu erleben.